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Red Bull Honda: «Leon Camier hat alles verändert»

Von Ivo Schützbach
Teammanager Kervin Bos (re.)

Teammanager Kervin Bos (re.)

Umstrukturierungen und viel harte Arbeit haben sich gelohnt, Honda mischt in der Superbike-WM mit dem starken Leon Camier wieder vorne mit. Manager Kervin Bos beschreibt die Veränderungen im Red-Bull-Team.

2017 war die schlechteste Saison eines offiziellen Honda-Teams seit Gründung der Superbike-WM 1988. Schuld daran haben die verspätet gelieferte neue CBR1000RR Fireblade SP2 und Fehlentscheidungen bezüglich der Technik. Der Tod von Leader Nicky Hayden letzten Mai stürzte das Team zusätzlich in ein Tief. Dass sich der zweite Pilot Stefan Bradl und das Team wegen der Misserfolge in der restlichen Saison gegenseitig den schwarzen Peter zuschoben, war nicht hilfreich.

Diese Saison sehen wir ein Bild, wie wir es uns wünschen: Honda ist auf dem besten Weg zu alter Stärke, es wird nicht mehr lange dauern, bis Leon Camier mit der neuen Fireblade zum ersten Mal aufs Podium fährt. In Thailand fehlten dem Engländer am Samstag lediglich 0,863 sec, erst in der vorletzten Runde wurde der famos fahrende Camier von Ducati-Star Chaz Davies vom dritten Platz verdrängt.

«Seit ich nicht mehr Teammanager bin, läuft es», scherzte Ronald ten Kate beim WM-Auftakt in Australien in Anspielung auf seinen Nachfolger Kervin Bos.

Als Bos zum Team Red Bull Honda stieß, war für 2018 tatsächlich bereits alles auf den Weg gebracht, der großgewachsene Niederländer hat mit deutlich weniger Schwierigkeiten zu kämpfen als sein Vorgänger. «Der Druck war groß, ich habe das aber nie so empfunden», erzählte Bos SPEEDWEEK.com. «Ich wusste, dass alle sieben Tage die Woche 24 Stunden lang arbeiten.»

«Wir stehen mit unserem Projekt in diesem Jahr erst am Anfang», meinte er nach Rang 4 von Camier im ersten Buriram-Rennen. «Wir hatten gehofft, dass es für einen Podestplatz reicht, weil wir vom ersten Training an gut dabei waren. Jetzt greift alles ineinander, unser Paket ist deutlich besser. Wir hatten für diese Rennstrecke einige Upates dabei, das Motorrad vermittelt Leon immer mehr jenes Gefühl, das er sich wünscht. Mit jedem Mal auf dem Motorrad wird das besser. So kann er mehr pushen und sich näher ans Limit herantasten. Dabei geht es nicht um einzelne Komponenten, sondern um das Gesamtpaket.»

Von Superbike-Rookie Jake Gagne darf im ersten Jahr niemand erwarten, dass er große Stricke zerreißt, alle Hoffnungen bei Honda ruhen auf Camier. Der 31-Jährige fährt seit 2010 fix in der Superbike-WM, hatte außer in seinen ersten beiden Jahren im Aprilia-Werksteam aber nie ein siegfähiges Motorrad. Er startete außerdem für Crescent Suzuki und MV Agusta, in 187 WM-Läufen gelangen ihm neun Podestplätze, aber bis heute kein Sieg.

Diesen will er dieses Jahr mit Honda verwirklichen. «Seit Leon im November zu uns kam, hat sich die Mentalität im Team verändert», beschrieb Teammanager Bos. «Ich sehe das in den Augen meiner Jungs, sie fühlen, dass jetzt wieder alles passt. Das merke ich auch zuhause in der Werkstatt, alle arbeiten sehr intensiv. Die ganze Atmosphäre hat sich verändert.»

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