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Dreiste Diebe in Misano: Zehntausende Euro Schaden

Von Ivo Schützbach
Photographen haben Ausrüstung im Wert eines Autos bei den Rennen dabei

Photographen haben Ausrüstung im Wert eines Autos bei den Rennen dabei

Obwohl das Media Center in Misano mehrfach durch Security gesichert ist, klauten Diebe während des Superbike-WM-Wochenendes mehrere sehr teure Kameraobjektive. Auch der SPEEDWEEK-Photograph gehört zu den Geschädigten.

«Gegen 13 Uhr war ich am Donnerstag vor dem Rennwochenende in Misano und richtete mich im Media Center ein», schilderte Chippy Wood, der für die englische Agentur Gold & Goose arbeitet und für SPEEDWEEK.com einen Großteil der Superbike-WM-Events besucht. «Um 16.45 Uhr traf ich mich mit einem Fahrer für einen Auftrag, bis dahin war meines Wissens nach alles normal. Um 17.15 Uhr kam ich zurück und begann damit, die Bilder von der Speicherkarte auf meinen Computer zu laden. Ich wollte die Tasche für mein 600-mm-Objektiv zur Seite räumen, ein sehr wichtiges Objektiv, und sie war leer. Erst überlegte ich, ob ich das Objektiv aus der Tasche genommen habe. Ich war entsetzt und konnte nicht glauben, dass es nicht mehr da ist, ich war nur 30 Minuten weg. Ich bemerkte, dass mein Objektiv gestohlen wurde, 30 Sekunden später sagte mein Kollege Graeme Brown, dass auch sein Objektiv fehlt. Das 600er-Objektiv kostet 13.000 Euro, ihm wurden sogar drei Objektive geklaut.»

Wood und Brown sind gegen Diebstahl versichert, die Kameraobjektive waren zum Zeitpunkt des Diebstahls aber in keinem Schließfach, sondern lagen am Arbeitsplatz der Photographen.

Jedes Media Center in der Superbike- und MotoGP-WM wird von Security bewacht, in Misano waren die Kontrollen sogar doppelt. Nur wer einen entsprechenden Pass mit Zugangsberechtigung besitzt, darf ins Media Center. Es liegt deshalb die Vermutung nahe, dass der Dieb oder die Diebe im Besitz eines Mediapasses waren. Oder die Security hat geschlafen, die Kontrollen sind oft nicht eben streng.

«Sie müssen das geplant und zwei große Taschen dabei gehabt haben, um diese zwei großen Objektive wegzuschaffen», überlegte Wood. «WM-Promoter Dorna und der örtliche Veranstalter riefen die Polizei, es wurde darüber nachgedacht die Schließfächer im Media Center zu öffnen, wenn niemand mehr da ist. Der örtliche Veranstalter tat das dann aber nicht, weil es wohl gesetzeswidrig gewesen wäre. Vielleicht wurden die Objektive direkt nach draußen geschafft durch die Mitteltüre, an der keine Security stand, weil sie nicht als Eingang diente. Vielleicht wurden sie aber auch in Schließfächern zwischengelagert. Die Vorstellung, dass mein gestohlenes Objektiv möglicherweise nur sieben Meter neben meinem Arbeitsplatz in einem Schließfach versteckt war, ist unerträglich. Ich hätte es gerne gesehen, wenn man das überprüft hätte. Das hätte niemand mitkriegen müssen.»

Leider ist Misano kein Einzelfall, es wurden auch schon mehrfach Computer aus dem Media Center gestohlen.

In Misano wurde deshalb die Idee auf den Tisch gebracht, die Media Center mit Kameras zu überwachen. Da es sich dabei um einen Eingriff in die Privatsphäre handelt, müssten sich alle Journalisten, Presseleute der Teams und Photographen einverstanden erklären, was jedoch kein Problem darstellen sollte. Jeder ist froh, wenn er seine teuren Arbeitsgeräte in Sicherheit weiß. Außerdem würden die Aufnahmen nur dann angeschaut, wenn es einen Diebstahl gab.

Ebenso schändlich ist, was NRT Yamaha aus der Supersport-WM in Donington Park geschah: An zwei Autos wurden die Reifen zerstochen, außerdem wurde der Mietwagen rundherum zerkratzt. «Wir waren dumm genug, NRT-Schilder an der Windschutzscheibe anzubringen. Die Autos wurden gezielt demoliert, weil es unsere waren», schilderte ein Teammitglied.

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