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Kawasaki pocht auf Vorschlag: Turbolader, E-Motoren

Von Ivo Schützbach
Yoshimoto Matsuda von Kawasaki

Yoshimoto Matsuda von Kawasaki

Obwohl WM-Promoter Dorna versuchte, Kawasaki mit den technischen Regeln einzubremsen, gewann Jonathan Rea 2018 in überragender Manier seinen vierten Superbike-Titel in Folge.

«Wir bekamen die neuen Regeln aufgebrummt, weil wir zu erfolgreich sind», hielt Yoshimoto Matsuda, der Vater der Kawasaki ZX-10R, nach dem erneuten Titelgewinn von Jonathan Rea in Magny-Cours fest.

Matsuda war von Anfang an einer der heftigsten Kritiker des diesjährigen technischen Reglements. «Rennsport muss fair und auf Augenhöhe sein, aber nicht mit identischen Maschinen. Wenn du als Ingenieur eine gute Idee hast und ein großartiges Motorrad baust, dann muss es auch erlaubt sein, dass du schnell bist. Wenn wir anfangen den Wettbewerb zu kontrollieren, ist das der Anfang vom Ende.»

Der Japaner schimpft nicht nur, er unterbreitet auch mögliche Lösungen und überrascht mit radikalen Vorschlägen: «Kawasaki ist ein Motorradhersteller, wir müssen uns Gedanken über die Zukunft der Motorradwelt machen. Es muss weiterhin erlaubt sein, dass man sich technischen Herausforderungen stellt und innovative Lösungen findet. Daraus ergeben sich für mich zwei logische Schritte.»

«Wenn in der Superbike-WM mit seriennahen Motorrädern gefahren wird, dann muss alles erlaubt sein, egal ob 1400 ccm oder ein Turbolader. Ein Turbolader bietet Vorteile, in der Beschleunigung ist man damit sehr stark. In Kurven stellt er einen aber vor riesige Herausforderungen. Man kann sich überlegen, ob man damit Rennen fahren möchte.»

«Alles, was in Serie verbaut ist, muss erlaubt sein.»

«Wir müssen uns auch über Elektrobikes Gedanken machen. Ich glaube nicht, dass sie sich durchsetzen werden, weil die Batterien zu groß sind. Aber wir können nicht verleugnen, dass es Elektroantriebe gibt. Also sollte es auch erlaubt sein, solche Antriebe zu nützen. Das wäre ein wichtiger Grund für Firmen zu investieren. Reine Elektroantriebe werden sich kaum durchsetzen, weil die Batterien zu schwer sind. Aber vielleicht sind Hybride die richtige Lösung.»

«Als in der MotoGP-Klasse von Zwei- auf Viertakter umgestellt wurde, sagte jeder, dass man mit einem Viertakter keine Chance haben wird. Heute sind die Viertakter schneller als die Zweitakter. Viertakter sind schwerer, deshalb prophezeite man ihnen eine schlechte Zukunft. Doch die Ingenieure fanden Wege, um die Motorbremse in den Griff zu bekommen. Die Technik hat sich in der Serie durchgesetzt, mit ihr werden heute Rennen bestritten.»

Wird Kawasaki Anstrengungen unternehmen, dass Turbolader in der Superbike-WM erlaubt werden?

«Nein, wir haben uns nie speziell für den Turbolader stark gemacht», unterstreicht Matsuda. «Ich finde, dass alles zur Homologation erlaubt sein muss, was in der Serienmaschine verbaut ist. Natürlich im Rahmen der technischen Vorschriften. Heute ist es ja so, dass man abgesehen von wenigen erlaubten Änderungen alles wie in der Serienmaschine verwenden muss. Also sollte man in einer seriennahen Meisterschaft auch alles einsetzen dürfen. Dann kommt Suzuki vielleicht mit der Hayabusa. Die Leute interessiert es, welches technische Konzept das Beste ist.»

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