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Leon Camier (Red Bull Honda): «HRC muss zurückkommen»

Von Ivo Schützbach
«Entweder müssen sich andere Hersteller ebenfalls werksseitig einbringen, oder sie müssen die Regeln erneut ändern», meint Honda-Aushängeschild Leon Camier zur Dominanz von Kawasaki und Jonathan Rea in der Superbike-WM.

2018 hat Kawasaki mit Jonathan Rea zum vierten Mal in Folge die Fahrer-WM gewonnen, auch der Konstrukteurs- und Teamtitel sind bereits vor den letzten beiden Rennen in Katar am kommenden Freitag und Samstag (Start 18 Uhr MESZ) eingetütet.

Rea hat 16 der bislang 24 Läufe dieser Saison gewonnen und stand nur dreimal nicht auf dem Podium. Zuletzt gewann der Nordire zehn Rennen in Folge, das gelang keinem vor ihm. Fünf Doppelsiege in Folge sind ebenfalls Rekord.

Bei allem Respekt vor seinen Leistungen sehen die Gegner aber auch die Voraussetzungen, die Rea bei Kawasaki genießt.

«Er hat offensichtlich einen unglaublichen Job erledigt, er ist ein sehr, sehr, sehr guter Fahrer», unterstreicht Leon Camier aus dem Team Red Bull Honda. «Das macht es für alle anderen etwas langweilig. Er fährt für das Werk, das sich mehr als jedes andere in der Superbike-WM engagiert. Sie haben einen sehr guten Fahrer und ein starkes Team, Johnny holt alles aus dem außergewöhnlichen Paket heraus. Aus Vertrauen wächst mehr Vertrauen, ihr ganzes Paket ist deutlich besser als das von allen anderen. Stellenweise ist es lächerlich, etwas muss sich ändern.»

In der Superbike-WM 2018 sehen wir Werksrenner von Kawasaki, Ducati, Yamaha und Aprilia. MV Agusta ist ein Privatauftritt von Teameigentümer Andrea Quadranti, der lediglich unter der Flagge von MV Agusta Reparto Corse firmiert. BMW hat nur ein Motorrad im Feld. Dessen Motor und Elektronik kommen zwar aus der BMW-Rennabteilung, für die Chassis-Entwicklung ist das Althea-Team aber selbst zuständig. Und bei Honda kümmert sich seit über 15 Jahren Ten Kate Racing um den Auftritt in der Superbike-WM – die Honda Racing Corporation (HRC) ist außen vor.

«Entweder müssen sich die anderen Hersteller ebenfalls werksseitig einbringen, oder sie müssen die Regeln erneut ändern», forderte Camier im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wie sollen die anderen mithalten, wenn Kawasaki mehr in diese Meisterschaft einbringt als alle anderen? Keiner hat eine Chance. Yamaha und Ducati müssen eine Schippe drauflegen, HRC muss zurückkommen. Sonst muss man Kawasaki bestrafen, was nicht fair ist. Momentan sind sie der Riesenfisch in einem kleinen Teich – womöglich machen sie deshalb, was sie machen.»

Jonathan Rea ist der erfolgreichste Superbike-Fahrer aller Zeiten. Weshalb erfährt er trotzdem nicht die gleiche Wertschätzung wie Carl Fogarty oder Troy Bayliss?

«Damals herrschte mehr Wettbewerb, Siege und Titel sahen deshalb nicht so einfach aus», meint Camier. «Außerdem denkt man immer, dass früher alles besser war. Aber ich kann dir sagen, dass Johnny herausragend und ultra gut ist. Aber eben auch, weil er das beste Paket hat. Ducati hatte auch jahrelang das beste Motorrad, die anderen Fahrer konnten aber trotzdem mithalten und gegen Bayliss kämpfen. Heute gibt es Johnny – das war’s, und weg ist er. Wer weiß wie es aussehen würde, wenn es andere fünf gleiche Kawasaki in einem gleich starken Team und mit Spitzenfahrern geben würde. Dann würden vielleicht auch einige einen guten Job abliefern.»

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