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Kawasaki schmunzelt über Ezpeleta: «MotoGP-Ideen!»

Von Ivo Schützbach
Kawasaki-Berater Ichiro Yoda

Kawasaki-Berater Ichiro Yoda

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta sorgte mit seiner Äußerung für Aufsehen, die Homologationsstückzahl in der Superbike-WM auf 50 Bikes zu reduzieren. Kawasaki-Manager Ichiro Yoda hält das für sinnlos und realitätsfremd.

Seit 2012 kümmert sich die spanische Agentur Dorna neben der MotoGP- auch um die Superbike-WM, die Rechte wurden bis Ende 2036 erworben.

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta sorgte Anfang Juni für Aufsehen, als er davon sprach, die Homologationsmenge von 500 auf 50 Stück zu reduzieren. «Momentan prüfen wir unterschiedliche Ideen und Vorschläge», räumte der Spanier beim Mugello-GP ein.

Die in der Superbike-WM engagierten Hersteller BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Yamaha reagierten auf seine Äußerungen mit Verwunderung.

Ducati hat von der 40.000 Euro teuren V4R im ersten Halbjahr 2019 deutlich über 1000 Stück verkauft.

Wie soll ein wirtschaftlich denkender Hersteller ein prototypenähnliches Motorrad um den gleichen Preis bauen?

, wenn es zudem Kostendeckel für Bremsen, Federelemente, Schwinge und Elektronik gibt sowie eine limitierte Anzahl Motoren pro Fahrer und Saison?

Und dann gibt es noch die Balance-Regeln mit Drehzahl und Konzessionsteile, welche zu erfolgreiche Hersteller kastriert und erfolglosen gewisse technische Freiheiten sowie eine höhere Maximaldrehzahl gewährt.

Eine Homologationsmenge von 50 Stück ist auch ideologisch das Gegenteil von dem, wofür die seriennahe Weltmeisterschaft steht.

«Promoter Dorna muss seine Philosophie überdenken», fordert Ichiro Yoda, bei Kawasaki für das SBK-Engagement verantwortlich. «Sie müssen sich überlegen, in welche Richtung sie mit ihrer Meisterschaft wollen. Einmal sagen sie, dass sie mehr Motorräder in der Startaufstellung wollen. Dann senken sie die Kosten, um die Privatteams zu entlasten. Und jetzt hat sich mit der Ankunft dieser Ducati wieder alles geändert. Sollen wir der von Ducati eingeschlagenen Richtung folgen, oder sollen wir an der ursprünglichen Idee festhalten? In der Geschichte der Superbike-WM basierten die Motorräder immer auf Serienmaschinen, die zu einem angemessenen Preis erhältlich waren.»

Zu den Homologationsideen von Ezpeleta meinte der Japaner: «Er versteht die Realitäten im Motorsport nicht. Wenn du ein MotoGP-ähnliches Bike bringst, wie viele Fahrer können eine solche Maschine fahren? Diese Homologationsstückzahl macht nicht viel Sinn, das wäre wie MotoGP. Was sind die Ziele der Superbike-WM? MotoGP gibt es bereits.»

Was mittelfristig kommen wird: Ein Kostendeckel für die fertige Rennmaschine. Heute gibt es nur einen für das Serienbike und verschiedene Kit-Komponenten.

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