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Bautista schwieg – und löste für Ducati ein Chaos aus

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista hätte besser gleich geredet

Alvaro Bautista hätte besser gleich geredet

Am Samstagnachmittag verblüffte Alvaro Bautista in Donington Park mit der Aussage, dass ein «technisches Problem» bei der Superbike-WM in Jerez und Misano zu seinen Stürzen führte. Gemeint hat er es anders.

Ducati-Star Alvaro Bautista stürzte im ersten Hauptrennen in Donington Park am Samstagnachmittag bei Regen und auf Platz 5 liegend zum dritten Mal in Folge – in Jerez und Misano hat der Spanier seine Panigale V4R in Führung liegend weggeschmissen.

«Wichtig ist, dass wir die Gründe kennen, weshalb ich gestürzt bin», sagte er anschließend. Wörtlich sprach Alvaro von «technical issues» als Ursache. Diesen Begriff benützen Rennfahrer für gewöhnlich bei technischen Problemen. Trotz wiederholter Nachfrage wollte er nicht näher darauf eingehen – und löste damit ein Chaos bei Ducati aus.

Obwohl er nur mit drei Journalisten sprach, griffen Medien weltweit die Story auf und stellten Ducati an den Pranger. Die beiden Stürze haben Bautista 48 Punkte gekostet, in Misano konnte er sich nach seinem Abflug noch als 14. ins Ziel retten.

Bautista meinte mit «technical issues» aber nicht «technische Probleme», sondern «technische Fragen». Hätte er nur eine der Nachfragen beantwortet, wäre ihm und dem bemitleidenswerten PR-Mann von Ducati viel erspart geblieben.

Nach den Rennen am Sonntag war Bautista auskunftsfreudiger und legte dar, dass es bei seinen «technical issues» darum ging, dass bestimmte Set-up-Änderungen zu gewissen Reaktionen des Motorrads führen – eine wahrlich neue Erkenntnis.

«Es gab kein technisches Problem», unterstrich der 34-Jährige. «Ich meinte nicht technische Probleme, sondern Abstimmungsprobleme.»

Das bedeutet, die Panigale V4R reagiert empfindlich auf Set-up-Änderungen, hakte SPEEDWEEK.com nach. «Wenn du dich außerhalb des Fensters befindest, ja», erklärte Bautista. «Wenn du an einer Stelle etwas gewinnst, dann verlierst du es woanders. Wir arbeiten in einem sehr engen Rahmen. Was die Abstimmung betrifft, haben wir das Maximale erreicht. Jetzt braucht es Fortschritte mit dem Motorrad.»

Obwohl er neun Jahre lang MotoGP fuhr, stand Bautista nie im Mittelpunkt des Medieninteresses, für ihn ist es eine ungewohnte Situation. Dass er zweimal in Führung liegend stürzte, brachte ihm vor allem in Italien viel Kritik ein. Ducati hat seit 2011 keinen WM-Titel gewonnen, gegen den vierfachen Weltmeister Jonathan Rea und Kawasaki darf man sich keine solchen Fehler erlauben.

Bautista stand mit dem Rücken zur Wand und ging in Verteidigungsstellung. Dabei hätte er nur sagen müssen, dass sie sich mit der Abstimmung vertan haben und ihm daraufhin ein Fehler unterlief. Das hätten ihm auch die fanatischsten Ducatisti nicht übel genommen, alles wäre gut gewesen.

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