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Premiere der neuen R1: Gelingt Yamaha der große Wurf?

Von Ivo Schützbach
Im Rahmen des Superbike-WM-Events in Laguna Seca präsentierte Yamaha die neue R1 sowie R1M. Auf den ersten Blick sind wenige Änderungen erkennbar, doch der Eindruck täuscht.

1998 präsentierte Yamaha die erste YZF-R1, 2015 wurde erstmals ein Modell gebracht, das weniger für den Alltagsgebrauch, sondern mehr für die Rennstrecke konzipiert ist. Schon in der aktuellen R1 finden sich jede Menge Gene aus der MotoGP-Maschine M1, dieser Weg wird mit dem Modelljahrgang 2020 konsequent weiter beschritten.

Seit 2015 ist Yamaha im Langstreckenklassiker Suzuka Eight Hours, dem wichtigsten Rennen des Jahres für alle japanischen Hersteller, ungeschlagen. In der Superbike-WM wurden 2018 und 2019 vor den Rennen in Laguna Seca an diesem Wochenende insgesamt vier Siege und 27 Podestplätze erobert, Yamaha ist aber seit Jahren hinter Kawasaki und Ducati nur dritte Kraft.

Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli umkreiste die neue Maschine bei der Präsentation am Samstag um 12 Uhr (21 Uhr MESZ) ebenso neugierig wie die Yamaha-Teammanager Kervin Bos (Ten Kate), Filippo Conti (GRT) und Paul Denning (Crescent). «Mich freut es, viele Details an der neuen Maschine zu sehen, welche während der letzten Jahre im Rennsport entwickelt wurden», erzählte Dosoli SPEEDWEEK.com. «Das zeigt, dass die Verbindung zwischen Rennsport und Serie funktioniert. Und es verschafft uns Zuversicht, dass wir kommende Saison ein konkurrenzfähiges Paket haben werden.»

In der Superbike-WM dürfen die Federelemente, Elektronik, Schwinge, Bremsen, Verkleidung und der Tank geändert werden. Diesbezügliche Verbesserungen am Serienmodell haben also keine Auswirkungen.

«Auf den ersten Blick sieht der Motor gleich aus, aber auch an ihm wurde viel geändert», hielt Dosoli fest. «Der Zylinderkopf ist anders, die Drosselklappen und die Airbox auch. Ich bin überzeugt, dass wir davon auch im Rennsport profitieren werden. Obwohl der neue Motor die Abgasnorm Euro 5 erfüllt, ist die Spitzenleistung identisch wie beim Vorgängermodell. Ich gehe deshalb davon aus, dass der getunte Motor besser sein wird als der jetzige.»

Mit seiner Crossplane-Kurbelwelle mit der ungleichmäßigen Zündfolge von 270° - 180° - 90° - 180° liefert der serienmäßige R1-Motor bei 13.500/min seine maximale Leistung und erzeugt ein hohes lineares Drehmoment.

Die Yamaha-Ingenieure haben die Leistung des neuen Motors bei hohen Drehzahlen weiter verbessert, indem sie neu entwickelte Kipphebel und neue Nockenprofile einsetzen. Sie ermöglichen einen optimierten Ventilhub und ein stabileres Öffnen und Schließen der Ventile bei hohen Drehzahlen.

Eine der wichtigsten Änderungen ist der neu gestaltete Ansaugtrakt mit einem neu gestalteten Zylinderkopf und einer neu positionierten Einspritzdüsenbaugruppe, wodurch die Motorleistung optimiert wird. Die Drosselklappen wurden näher Richtung Brennräume positioniert, um das Einlassvolumen zu reduzieren und so die Verbrennungsstabilität und Effizienz zu verbessern. Die neuen Bosch-Einspritzventile befinden sich jetzt oberhalb der 45-mm-Drosselklappengehäuse, nicht mehr unterhalb. Die neuen 10-Loch-Einspritzdu¨sen bringen den Kraftstoff direkt in die Brennra¨ume und ermo¨glichen zudem einen breiteren Spritzwinkel von 21,5 Grad, um so die Verbrennungseffizienz zu steigern.

Fu¨r einen effizienteren Motorlauf profitiert die Kurbelwelle des Crossplane-Motors von O¨lbohrungen sowie Kurbelwellengleitlagern mit gro¨ßerem Durchmesser. Die O¨lpumpe verwendet einen 10 Prozent kompakteren Rotor. Zu den weiteren A¨nderungen geho¨ren neu skalierte O¨lkana¨le in der Kurbelgeha¨usebaugruppe, um den O¨ldruck zu optimieren, sowie neu gestaltete Du¨sen fu¨r die Kolbenku¨hlung.

Weitere Detaila¨nderungen fu¨r 2020 sind ein breiteres, zweites Antriebszahnrad fu¨r eine ho¨here Getriebeeffizienz, die Verwendung dickerer Laschen an der Achsantriebskette und eine u¨berarbeitete Anordnung der Ku¨hlmittelkana¨le am Zylinderkopf fu¨r eine verbesserte Ku¨hlleistung an den Auslasso¨ffnungen.

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