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Ryuichi Kiyonari: Von Honda nach Japan abgeschoben

Von Ivo Schützbach
Ryuichi Kiyonari

Ryuichi Kiyonari

2008 hat Ryuichi Kiyonari für Honda in der Superbike-WM drei Rennen gewonnen, sein WM-Comeback 2019 verlief hingegen blamabel. Für dieses Jahr wird der 37-Jährige mit neuen Aufgaben betraut.

Die Honda Fireblade war 2019 nicht konkurrenzfähig, darin sind sich alle Beobachter der Superbike-WM einig. Tatsächlich kam kein Fahrer letztes Jahr über Rang 8 hinaus. Dass dies Ersatzfahrer Yuki Takahashi war, wirft kein gutes Bild auf Stammfahrer Ryuichi Kiyonari. Seinem Teamkollegen Leon Camier kann man kaum einen Vorwurf machen, der Engländer war den größten Teil der Saison verletzt.

Kiyonari hat in der Superbike-WM erstaunliche Leistungen gezeigt, das ist aber über zehn Jahre her. 2008 gewann der Japaner zweimal in Brands Hatch und einmal in Donington Park, in dieser Saison und der darauffolgenden eroberte er für Honda sechs Podestplätze. 2006, 2007 und 2010 wurde der heute 37-Jährige Britischer Superbike-Meister, seither machte er international kaum noch von sich Reden.

Umso erstaunlicher war es, dass ihn Hona 2019 für das Werksteam aufbot. Das war vor allem seiner japanischen Herkunft, seiner Freundschaft zu Teamchefin Midori Moriwaki und seinen guten Entwicklerqualitäten geschuldet.

Für 2020 hat sich Honda mit Vizeweltmeister Alvaro Bautista und dem ehemaligen Vizeweltmeister Leon Haslam zwei Weltklasse-Piloten geangelt, Kiynoari wird in die Japanische Meisterschaft abgeschoben.

In der All Japanese Championship wird Kiyonari zusammen mit Kazuma Watanabe das Team Keihin Honda Dream bilden und eine von fünf Werks-Triple-R pilotieren.

Er hat einiges gutzumachen: In 36 Rennen 2019 schaffte es «Kiyo» nur 15 Mal in die Punkte, Platz 11 in Donington Park ist sein bestes Ergebnis.

«Donington war wie ein Heimrennen für mich», erzählte der Honda-Pilot, der lange in England lebte, inzwischen aber wieder in Japan wohnt. «Bei den wechselhaften Bedingungen hat mir sehr geholfen, dass ich die Strecke gut kenne. Obwohl ich solche Verhältnisse nicht mag, wenn es halb nass und halb trocken ist.»

Auch Kiyonari litt darunter, dass Honda letztes Jahr vor allem Daten für das neue Motorrad sammelte und kaum Entwicklung betrieb. Dafür wurde die Triple-R sehr vielversprechend und verfügt über erstaunliche Daten.

«Camier, Yuki Takahashi und ich haben viele Infos gesammelt und HRC alles mitgeteilt», erzählte Kiyonari SPEEDWEEK.com. «Honda und das Team haben viel geschuftet, es war aber nicht einfach, das Motorrad besser zu machen. Wir haben uns genau die Unterschiede zwischen dem Suzuka-Bike und der WM-Maschine angeschaut. Wegen der unterschiedlichen Reifen war das aber kompliziert. Hinzu kommt, dass auf dem Suzuka-Bike verschiedene Leute fahren und die Abstimmung für den Einzelnen deshalb nie perfekt ist.»

Kannst du die größten Schwächen und Stärken der letztjährigen Honda beschreiben? «Ich bin mir nicht sicher, ich war zu langsam», räumte der WM-19. ein. «Zu Saisonbeginn bin ich viel gestürzt, ich hatte kein gutes Gefühl für das Motorrad. Ich fühlte mich nie 100-prozentig wohl auf dem Bike, deshalb war ich nie schnell genug. Sicher, das Motorrad war sehr alt. Mit diesem Modell fuhr ich schon, als ich 2008 zu Ten Kate kam. Trotzdem war es ein gutes Motorrad mit einem hervorragenden Chassis. Letztes Jahr fuhren wir damit in Suzuka Rundenrekord, auch in Motegi war es sehr schnell. Aber wir fanden nicht das beste Set-up für die Pirelli-Reifen in der Superbike-WM.»

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