Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nicht zu Ende gedacht: Dorna-Manager spricht Klartext

Von Ivo Schützbach
Die Privatteams der Superbike-WM überlegen fieberhaft was unternommen werden kann, um 2020 auf so viele Rennen zu kommen, dass die Sponsoren wie vereinbart bezahlen.

Während Dorna-Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta inzwischen damit rechnet, dass es 2020 keine MotoGP-WM gibt, hofft SBK Managing Director Gregorio Lavilla auf die Wiederaufnahme der Saison ab August. Doch das wird nur möglich sein, wenn bis dahin die Grenzen zumindest innereuropäisch wieder geöffnet sind und die für das SBK-Fahrerlager lebenswichtigen Dorna-Mitarbeiter und Teammitglieder aus Italien und Spanien zu Rennen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Portugal reisen dürfen.

Dass alle fünf Events in Spanien (Barcelona, Jerez, Aragon) und Italien (Imola, Misano) stattfinden, darf bezweifelt werden. In keinen anderen Ländern weltweit gibt es so viele Tote wie dort, die mit der Lungenkrankheit SARS-CoV-2 in Verbindung gebracht werden.

Die Mitte März in Katar abgesagten Rennen können voraussichtlich nicht nachgeholt werden, weil der Losail Circuit bis Januar 2021 frisch asphaltiert wird.

Und der SBK-Event in Argentinien im Oktober wird nur stattfinden, wenn sich die Lage in Europa bis dahin beruhigt hat und der südamerikanische Staat seine Grenzen für Europäer wieder öffnet.

«Aus den Reihen einiger Privatteams entstand deshalb die Idee der Dorna vorzuschlagen, sich von diesem Jahr inspirieren zu lassen und die Saison generell zu verlagern», sagte Ducati-Teamchef Marco Barnabo. «Wir könnten im August oder September beginnen und bis im März des folgenden Jahres fahren. Die Superbike-WM würde sich dann weniger mit MotoGP und Formel 1 überschneiden und man könnte mehr Fans gewinnen. Außerdem könnten wir dann in Italien, Spanien oder England testen, wenn die Temperaturen das auch erlauben. Und im Winter könnten wir in Thailand, Katar, Australien fahren.»

Zuletzt erklärte SBK Marketing Director Marc Saurina ausführlich auf SPEEDWEEK.com, was gegen diese Idee spricht.

Dass sie jetzt von den Privatteams erneut ausgegraben wurde, liegt an der Kalenderverschiebung durch die Coronakrise. Die Teams wollen natürlich so viele Rennen wie möglich fahren, damit ihre Sponsoren wie vereinbart bezahlen.

«Die Idee ist nicht neu, wir überlegen ständig, wie wir die Reichweite verbessern können», hielt Dorna-Manager Lavilla fest. «Zuletzt hatten wir das Thema 2015 auf dem Tisch. Der Vorschlag jetzt ist für kommenden Winter. Es ist aber so, dass lediglich im Dezember, Januar und Februar keine Formel 1 und MotoGP stattfindet. Im Dezember ist Weihnachten. Wir reden also von zweieinhalb Monaten, in denen wir maximal vier Events austragen können. Und dafür braucht es vier Rennstrecken, auf denen man in diesem Zeitraum auch fahren kann. Aktuell haben wir Katar, Argentinien und Phillip Island, 2021 kommt Indonesien dazu, wo das möglich wäre. In der Zukunft könnte das funktionieren, aber nicht für kommenden Winter.»

Auf Phillip Island wird ohnehin Ende Februar gefahren. Indonesien kommt erst ab Herbst 2021 in Frage, weil die Rennstrecke dort vorher nicht fertig wird. Katar wird bis Januar 2021 frisch asphaltiert und in Argentinien ist es in den angesprochenen drei Monaten so heiß, dass kein Zuschauer zu den Rennen kommen würde.

«Hinzu kommt, dass jedes Jahr Fahrer aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 in die Superbike- oder Supersport-WM wechseln», ergänzte Lavilla. «Wenn wir saisonübergreifend fahren, geht das nicht mehr, weil sie dann mitten in ihrer Saison sind. Wären die Vorteile einer Winter-WM größer als die Nachteile, dann kannst du darüber nachdenken. Was für kommenden Winter aber Tatsache ist, ist die beschriebene Situation mit den Rennstrecken. Ich glaube, dass die Idee der Teams nur nach außen getragen wurde, um Druck auszuüben.»

Kalender Superbike-WM 2020, Stand 8. April:

28.02.–01.03. Phillip Island/Australien
12.06.–14.06. Misano/Italien
03.07.–05.07. Donington Park/Großbritannien
31.07.–02.08. Oschersleben/Deutschland
21.08.–23.08. Assen/Niederlande
04.09.–06.09. Portimão/Portugal
18.09.–20.09. Cataluñya/Spanien
02.10.–04.10. Magny-Cours/Frankreich
09.10.–11.10. San Juan/Argentinien
23.10.–25.10. Jerez/Spanien

Vorerst ohne neuen Termin: Imola/Italien, Aragón/Spanien und Losail/Katar

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