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Frauen im Paddock: Silvia Sanchez ist ein alter Hase

Von Kay Hettich
Silvia Sanchez ist schon lange im Kawasaki Team

Silvia Sanchez ist schon lange im Kawasaki Team

Auch wenn Frauen im Motorsport nicht nur als Grid-Girl immer selbstverständlicher werden, sind weibliche Rennfahrer und Teammitglieder weit in der Unterzahl. Silvia Sanchez hat sich bei Kawasaki durchgesetzt.

Rennfahrerinnen kann man im Straßenrennsport auf zwei Rädern beinahe an einer Hand abzählen. Allen voran SSP300-Weltmeister Ana Carrasco, Maria Herrera und Lucy Glöckner sind deutschsprachigen Fans geläufig. Andere Frauen arbeiten mehr im Hintergrund, ihre Namen kennen die wenigsten.

Eine langjährige Mitarbeiterin im Superbike-Paddock ist Silvia Sanchez. Die Spanierin ist schon viele Jahre im Rennsportumfeld tätig, seit 2009 arbeitet sie für Provec Racing, das den Werksauftritt von Kawasaki in der seriennahen Weltmeisterschaft organisiert.

Die Spanierin erzählt von ihren Aufgaben und gibt interessante Einblicke in ihren Alltag.

«Ich bin im Team für die Koordination zuständig. Als ich 2009 angefangen habe für Kawasaki zu arbeiten, war das noch über eine andere Firma. Auch davor habe ich immer mit Rennsport zu tun gehabt. Seit 2011, als Provec noch in der Supersport-WM fuhr, bin ich für die komplette Logistik zuständig. Zu der Zeit arbeitete ich von zu Hause, seit dem Aufstieg in die Superbike-WM reise ich immer mit dem Team.»

«Ich kümmerte mich für alle Teammitglieder um die Logistik – buche Flüge, Hotels und Mietwagen. Außerdem organisiere ich alle Media-Aktivitäten und bin an den Rennwochenenden dafür zuständig, dass die Fahrer alle Termine einhalten. Ich begleite sie auch zu anderen Events und passe auf, dass sie zum Beispiel die richtige Kleidung tragen.»

«Zu Beginn hatten wir nur 15 Mitarbeiter, jetzt sind es zwischen 30 und 40. Die reine Organisation ist ein Vollzeitjob geworden. Deshalb wurden Albert Cabestany und Eva Blanquez angestellt, um mir Arbeit abzunehmen. Sie sind mir eine große Hilfe. Ich buche jedes Jahr für unser Team etwa 500 Flüge und beinahe so viele Hotelzimmer. Dass sich das Team aus verschiedenen Nationen zusammensetzt – aus Spanien, Italien, Niederlanden, Japan und Großbritannien – macht es kompliziert.»

«Und nicht alle reisen zur selben Zeit. Die einen fliegen etwas früher zum Event. Die meisten fliegen am Dienstag oder Mittwoch, eine kleine Gruppe für die Hospitality kommen erst später. Die Japaner kommen immer am Donnerstag. Die Fahrer und auch die Japaner organisieren ihre Reisen zwar selbst, ich unterstütze sie aber dabei. Langweilig wird es in meinem Job nie.»

«Ich liebe meine Arbeit. Weil ich mich am Anfang praktisch um alles gekümmert habe, weiß ich genau wie das Paddock funktioniert. Wenn also jemand ein Problem hat, kommen sie zu mir und ich helfe bei der Lösung. Ich kenne die richtigen Ansprechpartner oder weiß, wen man fragen muss. Das macht Spaß.»

«Was schlimm ist, wenn man in letzter Minute etwas ändern muss. Wenn ich nur einen Flug ändere, zieht das einen Rattenschwanz an weiteren Änderungen nach sich. Und wenn sich etwas ändert, muss ich mitunter den gesamten Plan über den Haufen werfen – zum Beispiel, wenn sich zwei Leute ein Hotelzimmer oder einen Mitwagen teilen. Wenn so etwas passiert, atme ich zuerst tief durch, beruhige mich und fange dann an.»

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