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Tom Sykes (BMW): Die Wahrheit erfährt er beim Kaffee

Von Ivo Schützbach
Seit 2008 arbeitet Wolfgang Kampe für verschiedene BMW-Teams, kaum einer sonst kennt die S1000RR so gut wie der Norddeutsche. Für SPEEDWEEK.com zog er einige Vergleiche.

2019 bildeten der Engländer Tom Sykes und Markus Reiterberger das neue BMW-Werksteam, Ende des Jahres musste der Bayer seinen Platz zu Gunsten von Eugene Laverty räumen.

Mechaniker Wolfgang Kampe folgte Reiti in die Asia Road Racing Championship und Endurance-WM, in diesen beiden Rennserien wird es vor Ende September aber keine weiteren Rennen geben. Für den Norddeutschen kam das Angebot von Sykes deshalb gelegen, den Rest der Saison in seiner Crew zu arbeiten.

Vier Testtage auf dem Lausitzring haben die beiden bereits hinter sich, diese Woche kommen zwei in Barcelona hinzu.

Seit 2013 hat Kampe mit Reiti gearbeitet, er kann deshalb gut Vergleiche ziehen zwischen dem Obinger und dem Weltmeister von 2013. «Ihre Fahrstile sind grundverschieden», betonte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Was die Geometrie betrifft, haben sie unterschiedliche Vorstellungen. Sykes sitzt mehr im Motorrad, Markus mehr auf dem Motorrad – das hat mit den jeweiligen Vorlieben zu tun. Tom fährt wie mit einer 500er früher, sehr vorderradlastig. Er bespricht seine Anliegen mit seinem Crew-Chief Ian Lord, der wiederum mich und die anderen Monteure gut kennt. Was wir davon halten, erfährt Tom spätestens beim Kaffee oder Mittagessen und kann das dann umsetzen. Wir sagen ihm schon, was nicht funktioniert. Er hört sich das auch an.»

Wolfgang Kampe ist seit Ende 2008 bei BMW, als das erste Superbike-Werksteam mit alpha Racing installiert wurde. Anschließend blieb er in Bayern hängen.

«Was die Manpower betrifft, gibt es einen sehr großen Unterschied zwischen dem Werksteam damals und heute», hielt Kampe fest. «Bei alpha Racing gab es zu Spitzenzeiten 60 Mann in der Werkstatt, dem Test- und Rennteam. Dazu kam die Motorenabteilung, in der alleine drei Mechaniker gearbeitet haben und zwei, die ihnen gesagt haben, was sie zu tun haben. Als BMW 2019 zurückkam, war eine Basis vorhanden. Es ist alles da, um Erfolg zu haben. Ich wünsche mir nur mehr Zusammenarbeit, dass alle zusammen etwas beraten und besprechen. Das fehlt hier noch ein bisschen.»

Das BMW-Werksteam 2020 setzt sich zusammen aus den Mitarbeitern von Shaun Muir Racing sowie den Motorentechnikern und Elektronikern von BMW. «Rennsport ist ein Teamsport, definitiv», unterstreicht Kampe. «Einer muss den Hut aufhaben.»

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