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Chaz Davies hat bei Ducati für 2021 die besten Karten

Von Ivo Schützbach
Seit Danilo Petrucci am 25. Juni bei KTM Tech3 für die MotoGP-WM 2021 unterschrieb, hat Ducatis Superbike-Werksfahrer Chaz Davies eine Sorge weniger. Es gibt wohl eine gemeinsame achte Saison.

Als klar wurde, dass Danilo Petrucci seinen Platz in Ducatis MotoGP-Werksteam für nächstes Jahr an Jack Miller verliert, war es natürlich, dass der schnelle Italiener mit dem Superbike-Team aus Borgo Panigale in Verbindung gebracht wurde.

Doch Petrucci betonte von Anfang an, dass er weiter MotoGP fahren wolle, sein Manager Alberto Vergani verhandelte mit Aprilia und KTM. Am 25. Juni wurde bekanntgegeben, dass der 29-Jährige 2021 für Red Bull KTM Tech3 fahren wird.

Damit waren die Spekulationen beendet, dass Petrucci den Platz von Chaz Davies bei Aruba.it Ducati übernehmen könnte.

Der WM-Dritte Scott Redding hat mit Ducati einen Vertrag bis Ende 2021, Davies muss neu verhandeln. Der Waliser ist der nach Rea und Sykes erfolgreichste Fahrer der letzten Jahre, mit 25 Siegen auf dem Ducati-Twin fuhr er sich in die Herzen der Tifosi. Seit Ducati 2019 auf die Vierzylinder-Panigale umsattelte tut sich Davies schwerer, ab Laguna Seca im Juli stand er aber bei vier von fünf Events auf dem Podium. Den 16 Siegen seines damaligen Teamkollegen Alvaro Bautista hat er aber nur den Triumpf in Kalifornien entgegenzusetzen.

Aruba-Ducati-Teammanager Serafino Foti ließ die ereignisreichen Wochen Revue passieren. «Wir als Aruba haben gar nie mit Petrucci gesprochen», schmunzelte der Ex-Rennfahrer beim Treffen mit SPEEDWEEK.com im Fahrerlager des Catalunya-Circuits in Montmelo. «Natürlich verstehe ich die Gedanken von Ducati, dass sie Petrucci dieses Motorrad anbieten, sollte er keine gute MotoGP-Maschine finden.»

Während des Misano-Tests Ende Juni fanden erste Gespräche mit Davies über eine Vertragsverlängerung statt. Der 33-Jährige steht seit 2014 bei Ducati in Diensten, seit er sich mehr und mehr an die V4R gewöhnt, ist ein Aufwärtstrend erkennbar.

«Weshalb sollten wir nicht mit ihm weitermachen», fragte Foti. «Chaz ist ein Topfahrer, er hat 30 Rennen gewonnen, er ist unser Flaggschiff. Aber wenn Verträge auslaufen ist es ganz normal, dass man miteinander spricht. Das gilt für die Fahrer wie die Hersteller. Die nächsten zwei bis drei Wochen werden wir mit Chaz ernsthafte Gespräche führen, wir haben auch mit keinem anderen Fahrer gesprochen. Doch zuvor müssen wir klären, wie unser Budget für nächstes Jahr aussieht. Die letzten Monate waren schwierig für alle, auch für unsere Sponsoren. Unser Ziel ist, mit Chaz weiterzumachen. Das Gleiche gilt für ihn, er fährt seit sieben Jahren für Ducati.»

Während seiner ganzen Karriere konnten wir erleben, dass Davies die erste Saison auf einem neuen Motorrad braucht, um sich anzupassen. Entsprechend groß ist die Zuversicht bei Ducati, dass er 2020 stärker sein wird als letztes Jahr. Dass er beim Saisonstart in Australien (8./13./5.) deutlich im Schatten von Teamkollege Redding stand (dreimal Dritter), ist wenig aussagekräftig – zu speziell ist die Strecke auf Phillip Island.

«Chaz ist ohne Zweifel einer der besten Fahrer im Superbike-Fahrerlager, er wurde dreimal Vizeweltmeister», betonte Foti. «Er war der einzige Gegner von Jonathan Rea, wir haben eine sehr gute Beziehung zu ihm. Chaz ist ein sehr guter, netter Typ – er gehört zur Familie.»

Bei allem Lob: Ducati fehlt es auch an Alternativen. Mit Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Michael van der Mark (BMW) stehen die beiden schnellsten jüngeren Fahrer für 2021 bei anderen Herstellern unter Vertrag. Aus dem MotoGP-Paddock drängt sich niemand auf und verfügbare SBK-Sieger wie Sykes, Laverty, oder Haslam sind älter als Davies und nicht offenkundig schneller.

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