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Loris Baz: Zwei schlagende Argumente gegen Ten Kate

Von Ivo Schützbach
Loris Baz

Loris Baz

«Wenn ich bei Ten Kate identisches Werksmaterial bekommen würde, hätte ich keine Sorge zu bleiben», sagt Yamaha-Pilot Loris Baz. Doch das will der japanische Hersteller seinem Kundenteam nicht geben.

Bei Yamaha herrscht eine klare Hierarchie unter den Teams: Crescent Racing (Pata Yamaha) ist das Werksteam und das Giansanti Racing Team (GRT) die Satelliten-Truppe. Am Ende der Nahrungskette steht Ten Kate Racing als Kundenteam.

Das Selbstverständnis der Niederländer ist natürlich ein anderes, als das der restlichen Kundenteams im SBK-Fahrerlager. Sie sind das erfolgreichste Team in der Geschichte der Supersport-WM; mit Honda und James Toseland gewannen sie außerdem 2007 den Superbike-Titel und zudem über viele Jahre zahlreiche Rennen.

Im Herbst 2018 trennte sich Honda von Ten Kate, seit Juni 2019 schickt das Team aus Nieuwleusen Loris Baz auf einer Yamaha R1 in die Rennen. Am 9. August 2020 eroberte der Franzose nach mehreren vierten Rängen im Sprintrace in Portimao als Dritter hinter Johnny Rea und Toprak Razgatlioglu den ersten Podestplatz.

Natürlich denkt das Yamaha-Werksteam bei solchen Leistungen darüber nach, den 27-Jährigen für 2021 im Werksteam an der Seite von Toprak zu platzieren – Michael van der Mark wechselt zu BMW.

«Als Fahrer fällt es einem nicht leicht, ein Angebot von einem Werksteam abzulehnen», sagte Baz in Aragon. «Man strebt immer nach dem besten Bike und dem besten Team. Ein Werksteam kann einem normalerweise das beste Paket bieten. Ich glaube aber nicht, dass ich mit einem anderen Team so eine Beziehung aufbauen kann wie mit Ten Kate – wir sind wie eine Familie. Aber es ist immer die Kombination vieler Faktoren. Wenn ich bei Ten Kate identisches Werksmaterial bekommen würde, hätte ich keine Sorge zu bleiben. Ich wäre glücklich, bei Ten Kate zu bleiben. Aber auch nach langer Zeit wieder für ein Werksteam zu fahren. Es gibt immer Vor- und Nachteile.»

Seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit Yamaha bittet Motorentuner Ten Kate darum, das volle Elektronikpaket zu erhalten und so auch auf Dinge wie die Einspritzung und Zündung Einfluss nehmen zu können. Bislang wird dieses Ansinnen von Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli abgelehnt.

Bleibt Yamaha seiner Linie treu, sind Ten Kate die Hände gebunden. Sie können Baz nicht die gleiche Elektronik bieten, und ohne Hauptsponsor wird es schwierig, ein ähnliches Gehalt zu bezahlen.

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