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Scott Redding: «Das haut mich um, das ist verrückt»

Von Ivo Schützbach
Scott Redding

Scott Redding

Superbike-Vizeweltmeister Scott Redding hat von Anfang an seinem diesjährigen Teamkollegen Chaz Davies den Rücken gestärkt, doch Ducati schlägt für 2021 einen anderen Weg ein. Sehr zum Missfallen des Engländers.

Nach einer starken Saison im Privatteam Go Eleven beförderte Ducati Michael Ruben Rinaldi für 2021 ins Werksteam. Der Italiener brauste in 24 Rennen 16 Mal in die Top-7 und belegte diesen Platz auch in der Gesamtwertung. Herausragend war der 24-Jährige im zweiten Aragon-Event, als er Erster, Dritter und Zweiter wurde.

Der Mann aus Rimini nimmt den Platz von Chaz Davies ein, der nach sieben Jahren im Ducati-Werksteam noch keinen Job für nächste Saison hat.

Dabei hatte der WM-Dritte Davies in Vizeweltmeister und Teamkollege Scott Redding einen starken Fürsprecher. «Das haut mich um, das ist verrückt», meinte der Engländer zu der Tatsache, dass Davies seinen Job verlor. «Schau dir an, was er in Estoril geleistet hat. Er ist ein Kämpfer, der gewinnen kann. Okay, er hat die Meisterschaft nie gewonnen, war aber immer Zweiter oder Dritter. Manchmal brauchst du in einem Team so jemanden, damit ein anderer den letzten Schritt machen kann. Es ist verstörend, dass so jemand keinen Platz hat. Das ist hart. Chaz ist ein großartiger Typ mit viel Charakter, nur ein oder zwei Leute im Fahrerlager mögen ihn nicht. Ich respektiere die Leute bei Ducati sehr. Deswegen kann ich mir die Entscheidung gegen Chaz nur so vorstellen, dass sie etwas wissen, was ich nicht weiß. Nächstes Jahr werden wir sehen, was Rinaldi leisten kann. Ob er um den Titel kämpfen kann, ob er Zweiter wird oder dort landet, wo er jetzt ist. Ich hoffe, dass wir als Teamkollegen gut zusammenarbeiten.»

Der 5-fache Laufsieger sieht Schwierigkeiten auf sich zukommen. «Ich habe das Gefühl, dass sich Ducati 2019 mit den kleinen Piloten auf dem Motorrad bei der Entwicklung in einer Richtung festgefahren hat», erzählte Redding SPEEDWEEK.com. «Rinaldi und ich sind unterschiedlich groß, das könnte zu einem Problem werden, wenn Ducati in zwei Richtungen entwickeln muss. Ihr Ziel ist, den WM-Titel zu gewinnen, das ist auch meins. Zwei gleich große Fahrer mit gleichem Gewicht zu haben, ist der beste Weg, um für einen von uns das Paket für den bestmöglichen Job zu schnüren. Ducati muss clever sein und für ein Paket sorgen, das für viele Fahrer gut ist. Wir sind ja nicht weit davon entfernt, Rinaldi, Chaz und ich gewannen dieses Jahr Rennen. Das Paket funktioniert für beide Fahrertypen.»

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