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Jonas Folger: Ohne Hilfe von BMW wäre es mühsamer

Von Ivo Schützbach
Jonas Folger auf dem Circuit de Catalunya

Jonas Folger auf dem Circuit de Catalunya

Satelliten-Team in der Superbike-WM zu sein, kann Vorteile haben, stellte Bonovo-MGM-Teamchef Michael Galinski fest. «Wir bekommen vorsortierte Teile von BMW, von denen wir wissen, dass sie funktionieren.»

Vier von zehn erlaubten Testtagen hat BMW inzwischen hinter sich. Das Werksteam mit Tom Sykes und Michael van der Mark sowie das Satelliten-Team Bonovo MGM mit Jonas Folger war je zwei Tage in Jerez und Barcelona. Anfang Mai geht es mit zwei weiteren Tagen im MotorLand Aragon weiter, wo am Pfingstwochenende 22./23. Mai die Weltmeisterschaft 2021 beginnt.

Dann soll auch erstmals das zweite Satelliten-Team RC Squadra Corse mit Eugene Laverty mitmischen. Weil deren Teamstruktur noch nicht steht und auch von offenen Rechnungen bei Zulieferern zu hören ist, verzögert sich deren Saisonstart.

Laut Marc Bongers, Motorsport Direktor von BMW Motorrad, hat die Abstinenz des Teams und das Fehlen der Daten, die Laverty beisteuern würde, bislang keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung der neuen M1000RR.

«Wir haben ja auch selber lange gewartet, bis wir testen gegangen sind», erzählte Bongers SPEEDWEEK.com. «Diese Entscheidung haben wir getroffen, als wir wussten, dass die Saison erst Ende Mai startet. Wir haben dann noch gewisse Entwicklungen angeschoben, die ihre Zeit brauchen. Außerdem sind dann die Wetterbedingungen näher an jenen, bei denen wir Rennen fahren. Das hat sich ausbezahlt, in Jerez hatten wir drei Tage Top-Wetter und konnten von morgens bis abends fahren. Wir hatten viele Testteile dabei, die wir erstmal aussortiert haben. Ab Tag 2 und 3 haben wir diese dann auch weitergegeben, in dem Fall an Jonas Folger.»

Der Niederländer weiter: «In Barcelona mussten wir die ausgesuchten Teile bestätigen, dabei hat auch Jonas geholfen. Es ist gut, mit ihm eine zweite Messlatte zu haben. Wenn RC Squadra Corse auf diesem Niveau dabei gewesen wäre, dann ist das noch mal zusätzlicher Input. Wir hatten von Sykes, van der Mark und Folger aber durch die Bank ähnliche Kommentare zu den Entwicklungsteilen. Es war klar, was funktioniert und was nicht.»

Folger war als Vierter überraschend schnellster BMW-Pilot, Sykes und van der Mark landeten auf den Plätzen 7 und 15, während Kawasaki-Star Jonathan Rea für die Bestzeit sorgte. Das Hauptaugenmerk des BMW-Werksteams lag nicht auf der Zeitenjagd.

Jonas hatte einen 2021er-Motor zur Verfügung und durfte auch die neueste Schwinge probieren.

«Wir sind total happy mit dem, was wir kriegen», hielt Folgers Teamchef Michael Galinski fest. «Was das Werksteam alles probiert und aussortiert, das könnten wir gar nicht machen. Sonst wären wir rund um die Uhr am Schrauben. Es ist nicht schlecht, wenn man vorsortierte Sachen bekommt. Das heißt nicht, dass das bei uns auch alles immer funktioniert, wir machen unser eigenes Ding. Aber ich bin froh, dass wir die Sachen kriegen, die funktionieren. Denn ich weiß ganz genau, wenn zum Beispiel eine Schwinge besser ist, dann werden wir die auch bekommen. Das Gleiche mit dem Motor: Den haben wir probiert und werden ihn bekommen.»

Bei aller Freude über seine Leistungen hat Folger eine Schwachstelle an seiner BMW aufgedeckt: «Sie funktioniert inzwischen auf der Bremse besser, solange es geradeaus geht. Aber der Charakter des Motorrads ist im Moment noch so, dass man, sobald man das Bike umlegt, die Bremse lösen muss. Sobald du aber auf eine gewisse Rundenzeit kommst, ziehst du das Bremsen immer weiter hinein in die Kurve – und dann kommt irgendwann das Chatter-Problem. Bis jetzt konnten wir das immer umfahren. Aber ich merke schon: Wenn wir weiter nach vorne wollen, dann müssen wir das Problem lösen. Wie, das steht noch in den Sternen.»

Ein Ansatzpunkt ist der verstärkte Rahmen, wie ihn das Werksteam einsetzt. «Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, wissen wir noch nicht», überlegte Galinski. «Wir fahren den Standardrahmen und haben die gleichen Probleme wie das Werksteam mit dem verstärkten. Die Probleme sind nicht groß, aber sie sind da.»

Kombiniertes Ergebnis SBK-Test Barcelona, 31./1. April
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. J. Rea Kawasaki 1:40,264 min
2. S. Redding Ducati 1:40,443 + 0,179 sec
3. G. Gerloff Yamaha 1:40,497 + 0,233
4. J. Folger BMW 1:40,699 + 0,435
5. M. Rinaldi Ducati 1:40,756 + 0,492
6. L. Haslam Honda 1:40,900 + 0,636
7. T. Sykes BMW 1:40,914 + 0,650
8. A. Lowes Kawasaki 1:41,195 + 0,931
9. A. Locatelli Yamaha 1:41,258 + 0,994
10. C. Davies Ducati 1:41,317 + 1,053
11. T. Razgatlioglu Yamaha 1:41,334 + 1,070
12. K. Nozane Yamaha 1:41,628 + 1,364
13. A. Bassani Ducati 1:41,756 + 1,492
14. T. Rabat Ducati 1:41,942 + 1,678
15. M. van der Mark BMW 1:41,945 + 1,681
16. A. Bautista Honda 1:41,950 + 1,686
17. I. Viñales Kawasaki 1:42,370 + 2,106
18. C. Ponsson Yamaha 1:42,423 + 2,159
19. L. Mercado Honda 1:43,814 + 3,550
20. S. Cavalieri Kawasaki 1:45,150 + 4,886

 

Ergebnis SBK-Test Barcelona, 1. April
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. J. Rea Kawasaki 1:40,264 min
2. S. Redding Ducati 1:40,443 + 0,179 sec
3. G. Gerloff Yamaha 1:40,497 + 0,233
4. J. Folger BMW 1:40,699 + 0,435
5. M. Rinaldi Ducati 1:40,756 + 0,492
6. T. Sykes BMW 1:40,914 + 0,65
7. A. Lowes Kawasaki 1:41,195 + 0,931
8. A. Locatelli Yamaha 1:41,258 + 0,994
9. C. Davies Ducati 1:41,317 + 1,053
10. L. Haslam Honda 1:41,350 + 1,086
11. K. Nozane Yamaha 1:41,628 + 1,364
12. A. Bassani Ducati 1:41,756 + 1,492
13. T. Rabat Ducati 1:41,942 + 1,678
14. M. van der Mark BMW 1:41,945 + 1,681
15. T. Razgatlioglu Yamaha 1:42,298 + 2,034
16. I. Viñales Kawasaki 1:42,370 + 2,106
17. C. Ponsson Yamaha 1:42,423 + 2,159
18. A. Bautista Honda 1:42,544 + 2,28
19. L. Mercado Honda 1:43,814 + 3,55
20. S. Cavalieri Kawasaki 1:45,150 + 4,886

 

Ergebnis SBK-Test Barcelona, 31. März
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. J. Rea Kawasaki 1:40,793 min
2. L. Haslam Honda 1:40,900 + 0,107 sec
3. G. Gerloff Yamaha 1:40,910 + 0,117
4. S. Redding Ducati 1:40,962 + 0,169
5. T. Sykes BMW 1:41,265 + 0,472
6. T. Razgatlioglu Yamaha 1:41,334 + 0,541
7. J. Folger BMW 1:41,598 + 0,805
8. M. Rinaldi Ducati 1:41,748 + 0,955
9. C. Davies Ducati 1:41,775 + 0,982
10. A. Locatelli Yamaha 1:41,926 + 1,133
11. A. Bautista Honda 1:41,950 + 1,157
12. A. Lowes Kawasaki 1:41,966 + 1,173
13. M. van der Mark BMW 1:42,046 + 1,253
14. A. Bassani Ducati 1:42,677 + 1,884
15. K. Nozane Yamaha 1:42,758 + 1,965
16. T. Rabat Ducati 1:42,819 + 2,026
17. I. Viñales Kawasaki 1:42,923 + 2,13
18. C. Ponsson Yamaha 1:44,400 + 3,607
19. L. Mercado Honda 1:44,957 + 4,164
20. S. Cavalieri Kawasaki 1:45,434 + 4,641

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