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Tom Sykes überzeugt: «Nicht sehr schlau von BMW»

Von Ivo Schützbach
BMW-Ass Tom Sykes

BMW-Ass Tom Sykes

Der 34-fache Laufsieger und Pole-Rekordhalter Tom Sykes hat für die Superbike-WM 2022 noch kein Team. Durch die Verpflichtung von Scott Redding bei BMW fühlt er sich um den Erfolg gebracht.

Tom Sykes wird öfter vorgehalten, er wäre nicht zweikampfstark und in den Rennen gehe es für ihn stets rückwärts. Deshalb hat BMW für 2022 Vizeweltmeister Scott Redding an die Seite von Michael van der Mark verpflichtet, der von Ducati kommt.

Letztlich ist Sykes aber erfolgreicher als alle seine bisherigen BMW-Teamkollegen Markus Reiterberger, Eugene Laverty und van der Mark.

In den Qualifyings 2021 besiegte Sykes van der Mark 6:1, nur auf seiner Heimstrecke in Assen war der Niederländer schneller.

In bislang 21 Rennen steht es 14:7 für Sykes. In Punkten bedeutet das 146:131. In der Gesamtwertung liegt Sykes als Siebter zwei Plätze vor van der Mark.

In Anbetracht dieser Fakten ist es nachvollziehbar, dass Sykes mit der BMW-Kritik nicht einverstanden ist, die ihn für 2022 den Platz bei Shaun Muir Racing kostet. Selbst wenn sie sachlich richtig ist – denn am Ende des Tages zählen die Ergebnisse.

«Ohne arrogant klingen zu wollen, ich habe den Speed», betonte Sykes im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das kann jeder in den Qualifyings sehen. Es ist einfacher, Speed in konstante Rundenzeiten zu verwandeln, als Konstanz in Geschwindigkeit. Wenn wir nur etwas mehr Traktion am Hinterrad finden würden, die 21 Runden sind nicht mein Problem. Wenn ich eine schnelle Runde fahren kann, dann gehen auch 50. Ein konstanter Fahrer bringt hingegen 50 gleichbleibende Runden hin, aber nicht eine schnelle. Es ist schwierig für mich, das alles zu schlucken, aber solche Dinge geschehen manchmal im Rennsport. Deshalb bin ich auch so enttäuscht: Die letzten zwei Jahre habe ich viel geopfert, um jetzt kurz vor dem Erreichen des Ziels die Türe zugeschlagen zu bekommen.»

Sykes bezeichnet die Verpflichtung von Redding an seiner statt bei BMW als «nicht sehr schlau». «Dadurch wird eine eingespielte Truppe auseinandergerissen», begründete der Mann aus Leamington Spa seinen Vorwurf. «Es gibt klare Aussagen, was die neuen Teile betrifft, diesen Schwung sollte das Werk mitnehmen.»

Es steht das BMW-Angebot Sykes nächstes Jahr bei Bonovo MGM fahren zu lassen. «Sollte ich einige meiner Leute mitnehmen können, wenn ich wieder einen Werksvertrag bekomme und weiterhin Werksunterstützung habe, dann wäre ein solches Angebot interessant», so der Weltmeister von 2013.

Kommendes Wochenende finden in Magny-Cours weitere Gespräche zwischen Bonovo-Chef Jürgen Röder und BMW Motorsport Direktor Marc Bongers statt. Röder hätte Sykes 2022 gerne an der Seite von Jonas Folger, «BMW muss sich aber monetär beteiligen», so der Eigentümer des einzigen deutschen SBK-Teams.

Finanziell könnte nur noch das Honda-Werksteam Sykes ein ähnlich reizvolles Angebot wie BMW machen, dort stehen beide Plätze zur Disposition. Denn Alvaro Bautista kehrt nach zwei erfolglosen Jahren zu Aruba Ducati zurück, ob Leon Haslams Vertrag verlängert wird, ist offen.

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