MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Scott Redding: «Scheiß drauf, ich stresse mich nicht»

Von Ivo Schützbach
Scott Redding bleibt entspannt

Scott Redding bleibt entspannt

Der Engländer Scott Redding eroberte in den vergangenen sechs Rennen in Most und Navarra drei Siege und drei zweite Plätze. «Ich will auf Ducati Superbike-Weltmeister werden», betont der 28-Jährige.

Nach Assen hatte Scott Redding aus dem Team Aruba.it Ducati 81 Punkte Rückstand auf den damals führenden Jonathan Rea (Kawasaki). Es folgten die Rennen auf den neuen WM-Kursen in Most und Navarra, Redding konnte seinen Rückstand gegenüber den jetzt punktgleichen WM-Führenden Rea und Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha) auf 38 reduzieren.

Manch einer hatte ihm nach seiner Unterschrift bei BMW für 2022 nachgesagt, dass er nicht mehr alles für Ducati geben werde. Diese Behauptungen fegte er mit den Plätzen 1, 1 und 2 in Nordspanien weg.

«Ich will für Ducati dieses Jahr die Weltmeisterschaft gewinnen, das ist das Einzige, was ich will», unterstrich der 28-Jährige beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Sie geben ihr Bestes, ich gebe mein Bestes. In Navarra haben wir gezeigt, dass wir gewinnen können. Unser Motorrad ist dasselbe, wie es in Donington Park war.»

Nach den Rennen in England, bei denen Redding mickrige 13 von 62 möglichen Punkten geholt hatte, änderte der Vizeweltmeister seine Herangehensweise: «Ich sagte mir, scheiß drauf. Ich stresse mich nicht mehr, sondern nehme es, wie es kommt. Deswegen bin ich momentan recht entspannt. Jeder Fahrer hat eine gewisse Routine vor den Rennen. Manchmal schlafe ich, manchmal höre ich Musik. Ich versuche, es zu genießen. Ich will Spaß haben, ohne mich zu stressen. Manchmal kann man sich so auf etwas fokussieren, dass sich jede Kleinigkeit, die nicht so läuft wie man sich das wünscht, riesig anfühlt. Die Realität ist aber, dass es Kleinigkeiten sind. Also sage ich jetzt immer wieder mal zu meinen Jungs, dass sie das Bike lassen sollen, damit ich meinen Rhythmus finden kann. Ich weiß, dass ich die Pace habe.»

In Magny-Cours fuhr der Engländer erst einmal, im Vorjahr wurde er Fünfter, Vierter und Erster. Die Wettervorhersage für dieses Wochenende ist überwiegend sommerlich schön, kurzzeitiger leichter Regen ist aber nicht ausgeschlossen.

«Wir haben das Motorrad in einem guten Abstimmungsfenster», so Redding. «Weil ich verstanden habe, wie ich das Bike fahren muss, ändern wir nicht mehr viel. Zu Beginn des Jahres wollten wir zu viel, kamen dabei vom Weg ab und es ging rückwärts. Jetzt bin ich glücklich mit meinem Gefühl und hoffe, dass es so weitergeht. In Magny-Cours kann ich gewinnen oder Fünfter werden – ich gebe immer mein Bestes. Konstanz ist der Schlüssel. Schwierig in dieser Meisterschaft ist, dass Jonathan so konstant ist. Wenn ich gewinne, dann ist das unglaublich, dann ist das das Beste jemals. Wenn nicht, dann halt nicht. Ich stresse mich deswegen nicht. Es gibt noch über 300 Punkte zu holen, die anstehenden Strecken sind recht unterschiedlich. Deswegen gibt es immer Möglichkeiten. Wann immer ich ein Rennen gegen Johnny gewinne, mache ich fünf Punkte gut. Gewinne ich das Superpole-Race, sind es drei Punkte. Ich muss einfach immer vor meinen Mitbewerbern ins Ziel kommen. Dann kommen sie unter Druck und ich habe eine großartige Zeit. Als ich BSB fuhr, habe ich nicht zu viel an die Rennen gedacht, das funktioniert für mich. Ich bin old-school.»

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