Kritik von Jonathan Rea (3.): Viele Reifen, kaum Zeit
Jonathan Rea
Aus Sicht von Jonathan Rea verlief der erste Trainingstag der Superbike-WM 2022 in Misano wie gewohnt. Der Kawasaki-Star legte von der ersten Runde an ein schnelles Tempo vor und beendete den Freitag hinter seinen Dauerrivalen Álvaro Bautista (Ducati) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) als Dritter.
Man muss kein Prophet sein: Die Siege beim vierten Saisonmeeting werden die drei Ausnahmekönner wieder unter sich ausmachen. Einzig Michael Rinaldi (Ducati) könnte möglicherweise ebenfalls an der Spitze mitfahren.
«Er hat ein gutes Bike und ein gutes Team, sein Teamkollege ist ganz vorn – er sollte es auch sein», glaubt auch Rea. «Michael steht unter Druck, letztes Jahr hat er in Misano gewinnen können. Ich rechne mit ihm.»
In den freien Trainings beschäftigen sich die Piloten traditionell mit der Rennabstimmung und der Reifenwahl. In Misano war das eine besondere Herausforderung, weil Pirelli zwei weitere Versionen des SCX-Rennreifen zur Verfügung stellt.
«Ich finde es nicht gut, gleich zwei neue Reifen zu bringen. Wir haben insgesamt dann drei verschiedene SCX-Optionen und müssen aus insgesamt fünf verschiedenen Slicks für die Rennen wählen», kritisierte der Nordire im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «So etwas sollten wir bei einem Test machen und nicht an einem Rennwochenende. Andererseits ist es auch gut, weil die Entwicklungsreifen häufig Verbesserungen brachten.»
Rea legt nach: «Wir haben nur zwei Trainings mit 45 min und eines mit 30 min – wir können uns nicht nur auf die Reifen konzentrieren, sondern müssen auch das Fahrwerk abstimmen. Am Freitag haben wir nur einen der neuen Reifen ausprobiert. Wir sind einen Long-Run gefahren, um zu schauen, wie lange er hält und wann er beginnt nachzulassen. Wir werden damit am Samstag weitermachen.»
Am weiteren Wochenende werden höhere Temperaturen erwartet.
«Den größten Fortschritt werden wir wohl dadurch erzielen, dass wir unser Paket grundsätzlich anpassen», bemerkte Rea. «Zuletzt Estoril war eine grundlegende andere Rennstrecke und es ist lange her, dass wir in Misano waren. Es gibt hier mehr fließende Abschnitte, in denen das Bike natürlich fahren muss, aber es gibt auch harte Bremszonen. Wir werden am Abend die Daten analysieren und Verbesserungen erreichen.»
Kombiniertes Ergebnis Superbike-WM: Misano, FP1/FP2 | ||||
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Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit | Diff |
1. | Alvaro Bautista | Ducati | 1:34,008 min | |
2. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | 1:34,115 | + 0,107 sec |
3. | Jonathan Rea | Kawasaki | 1:34,134 | + 0,126 |
4. | Michael Rinaldi | Ducati | 1:34,184 | + 0,176 |
5. | Philipp Öttl | Ducati | 1:34,498 | + 0,490 |
6. | Garrett Gerloff | Yamaha | 1:34,605 | + 0,597 |
7. | Alex Lowes | Kawasaki | 1:34,706 | + 0,698 |
8. | Iker Lecuona | Honda | 1:34,793 | + 0,785 |
9. | Scott Redding | BMW | 1:34,812 | + 0,804 |
10. | Andrea Locatelli | Yamaha | 1:34,844 | + 0,836 |
11. | Xavi Vierge | Honda | 1:34,861 | + 0,853 |
12. | Axel Bassani | Ducati | 1:34,931 | + 0,923 |
13. | Loris Baz | BMW | 1:35,261 | + 1,253 |
14. | Christophe Ponsson | Yamaha | 1:35,452 | + 1,444 |
15. | Eugene Laverty | BMW | 1:35,632 | + 1,624 |
16. | Kohta Nozane | Yamaha | 1:35,726 | + 1,718 |
17. | Roberto Tamburini | Yamaha | 1:35,835 | + 1,827 |
18. | Gabriele Ruiu | BMW | 1:35,911 | + 1,903 |
19. | Alessandro Delbianco | Kawasaki | 1:35,919 | + 1,911 |
20. | Hafizh Syahrin | Honda | 1:35,960 | + 1,952 |
21. | Luca Bernardi | Ducati | 1:36,007 | + 1,999 |
22. | Tito Rabat | Kawasaki | 1:36,063 | + 2,055 |
23. | Ilya Mikhalchik | BMW | 1:36,668 | + 2,660 |
24. | Leandro Mercado | Honda | 1:36,673 | + 2,665 |
25. | Oliver König | Kawasaki | 1:37,725 | + 3,717 |