Superbike-WM: Konkurrenz verdächtigte BMW

Benelli & Co. – Superbike-Exoten sind ausgestorben

Von Kay Hettich
Peter Goddard pilotierte 2001 eine Benelli Tornado

Peter Goddard pilotierte 2001 eine Benelli Tornado

Die Superbike-WM 2023 wird von großen Werken geprägt, kleine und zumeist edle Hersteller sind verschwunden. Dabei wäre ein klangvoller Name wie Benelli sehr willkommen.

Langjährige Fans der Superbike-WM erinnern sich an Auftritte kultiger Hersteller wie Benelli, Bimota, Erik Buell Racing (EBR) oder Petronas. Obwohl die Hürden eher geringer wurden, werden wir solche Exoten wohl nicht mehr wiedersehen. Denn EBR ist pleite und Petronas produzierte nie selbst – die FP1 entstand bei Suter Racing in der Schweiz. Die italienischen Kleinserienhersteller scheitern an Abgasvorschriften, am zu hohen Preis oder, weil kein Superbike mehr gebaut wird – so wie bei Benelli.

Dabei ist Rennsport tief in der Geschichte von Benelli verankert. In der Motorrad-WM gewann Dario Ambrosini 1950 und Kel Carruthers 1969 die 250er-Klasse. Nach einer langen Pause stieg Benelli vor gut 20 Jahren in die Superbike-WM ein.

Seinerzeit dominierten V2-Motorräder. Ducati mit der 996, Honda schickte die VTR 1000 ins Rennen und Aprilia fuhr mit der RSV 1000 ebenfalls vorn mit. Die Vierzylinder von Suzuki, Kawasaki und Yamaha spielten 2001/2002 keine große Rolle.

Benelli mit der Tornado 900 auch nicht, aber das Dreizylinder-Motorrad stach aus der Masse wohltuend heraus. Aber nicht durch die Ergebnisse. 2001 kam Einzelkämpfer Peter Goddard in zwölf Rennen nur drei Mal in die Punkteränge, in drei Läufen sah er nicht das Ziel. Mit nur sieben Punkten war die Debütsaison ein Reinfall.

Beim zweiten Anlauf verpasste Goddard zwar den Auftakt in Valencia, ansonsten wurde aber die gesamte Saison 2002 bestritten. In 17 Superbike-Läufen holte der Australier in neun Punkte. Bestes Ergebnis ein elfter Platz in Assen.

Anschließend zog sich Benelli aus der seriennahen Weltmeisterschaft zurück – und kam nie wieder.

Seit seiner Gründung wechselte die italienische Motorradschmiede mehrfach seinen Eigentümer. Seit 2005 gehört Benelli dem chinesischen Zweirad- und Motorenhersteller Qianjiang. Das Sortiment hat sich unter dieser Rigide stark verändert. Die faszinierenden Dreizylinder sind aus dem Sortiment verschwunden, es gibt kein Modell mit Vollverkleidung. Großvolumig sind die Naked-Bikes 752S und die Leoncino 800, in denen ein 754 ccm Reihenzweizylinder werkelt.

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