Nie mehr gleich: Zeitenwende bei KTM

Philipp Öttl abserviert: Ziel bleibt die SBK-WM 2024

Von Günther Wiesinger
Peter (li.) und Philipp Öttl

Peter (li.) und Philipp Öttl

Der Deutsche Philipp Öttl fährt seine zweite Superbike-WM-Saison für das Team Go Eleven Ducati. Für 2024 erhält der ehemalige MotoGP-Pilot Andrea Iannone den Vorzug, Öttl muss sich anderweitig umsehen.

Peter Öttl, fünffacher GP-Sieger (80 und 125 ccm), weiß momentan nicht, welches Problem er zuerst anpacken und lösen soll. Denn der Vater und Manager von Philipp Öttl aus dem Go-Eleven-Ducati-Team muss einen neuen Arbeitsplatz für den Junior suchen und zweitens den Japaner Ayumu Sasaki in seinem Liqui Moly Husqvarna Moto3-Team ersetzen, weil der Titelanwärter teamintern in die Moto2-WM aufsteigt und 2024 statt Lukas Tulovic neben Darryn Binder antreten wird. Öttl: «Ich schaue seit dem Frühjahr die Liste der Fahrerkandidaten durch, bisher haben wir keinen Nachfolger für Ayumu gefunden.»

«Ich habe damit gerechnet, dass Philipp den Platz bei Go Eleven verliert. Sie nehmen Iannone, weil er vielleicht mit starken Leistungen überzeugen wird und dann 2025 in ein Werksteam kommt. Ich suche seit Wochen nach einem SBK-Platz für Philipp, bisher haben wir keinen gefunden. Ducati würde ihn gern behalten, aber die Kundenteams sind alle besetzt», erklärte Peter Öttl.

Gigi Dall’Igna, General Manager bei Ducati Corse, sagte gegenüber SPEEDWEEK.com: «Bei der Fahrerwahl von Go Eleven haben wir kein Mitsprachrecht.» Aber Dall’Igna räumte bereits während des Spielberg-GP Mitte August ein, dass er sich für Iannone wegen seiner MotoGP-Verdienste bei Ducati einen SBK-Platz wünscht.

Wäre eine Rückkehr in die Supersport-WM als Notlösung denkbar? Dort wurde Philipp 2020 auf Kawasaki Gesamtdritter. Peter Öttl beim Misano-GP nach kurzem Nachdenken: «Wir suchen ein Platz in der Superbike-WM. Philipp kann seine bisherigen Sponsoren mitbringen.»

Bei Peter Öttl ist eine gewisse Ernüchterung im Zusammenhang mit der Situation von Philipp zu erkennen. Auch eine Enttäuschung wegen der mittelmäßigen Ergebnisse 2023 und dem nur 15. WM-Rang nach 24 Rennen und 56 Punkten? «Dass man sich in der zweiten Superbike-Saison bessere Ergebnisse erwartet als im ersten, ist klar», seufzte Peter Öttl.

Und wie geht es jetzt weiter? «Im Moment weiß ich nur, dass jeder Arbeitstag 16 Stunden hat», seufzte der 58-jährige Bayer.


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