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Ben Spies riet Toprak Razgatlioglu von der MotoGP ab

Von Kay Hettich
Ben Spies

Ben Spies

Wie Toprak Razgatlioglu gewann Ben Spies mit Yamaha einen Superbike-WM-Titel. Der Texaner wollte nicht, dass der 27-Jährige denselben Fehler wie er selbst macht und in die MotoGP wechselt.

Ben Spies hatte eine kurze Karriere in der Superbike-WM. Als dreifache AMA-Champion stieg der Texaner 2009 mit Yamaha in die Weltmeisterschaft ein und gewann sie als Rookie spektakulär. Es war der erste Superbike-Triumph von Yamaha überhaupt, und Spies wurde mit dem Wechsel in die MotoGP belohnt.

Aber die vermeintliche Königsklasse entpuppte sich für den US-Amerikaner als der falsche Schritt. Nach 55 Rennen mit Yamaha und Ducati, vielen Stürzen und Verletzungen, beendete Spies 2013 seine Karriere.

Für den zweiten Titel in der Top-Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft sorgte 2021 Toprak Razgatlioglu. Auch der Türke liebäugelte mit dem Aufstieg in die MotoGP, machte aber ein Werksteam zu Bedingungen. Ein solches Angebot kam von Yamaha aber nie.

Aufgrund seiner Erfahrung würde Spies keinem Superbike-Piloten den Wechsel in die Prototypen-Serie empfehlen. «Es ist einfach so, dass man nicht spürt. Alles ist steifer, das Bike und die Reifen. Im Vergleich dazu spürt man mit dem Superbike einfach alles. Man hat zwar weniger Grip, aber das Feedback», sagte der mittlerweile 39-Jährige im Gypsy-Tales-Podcast von Sam Zink. «Mein Fahrstil war im Allgemeinen nicht für die MotoGP geeignet. Etwa so wie das, was bei Toprak Razgatlioglu der Fall ist, den ich vom Talent her fast auf eine Stufe mit Marc Márquez stelle. Ich sprach mit ihm nach den Tests mit der M1, und sagte ihm, dass es schwierig für ihn werden würde.»

Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung entschied sich Razgatlioglu bekanntlich für die Superbike-WM 2024 zum Wechsel zu BMW.

Ähnlich verhielt es sich bei Rekordweltmeister Jonathan Rea, der zeitweise an den MotoGP-Einstieg dachte, aber auf wenig Interesse stieß und sich deshalb für den Verbleib in der Superbike-WM entschied. «Jonathan Rea ist ein weiterer Fahrer, der genug Talent hat, um in der MotoGP zu fahren – aber er müsste seinen Stil ändern», weiß Spies. «Wahrscheinlich dachte er, dass es besser sei, in der SBK zu bleiben und Titel zu gewinnen, als in die MotoGP zu gehen.»


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