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Tom Sykes meint: Mit BMW drei Karrierejahre vergeudet

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes möchte in der Weltmeisterschaft fahren

Tom Sykes möchte in der Weltmeisterschaft fahren

Zwischen 2012 und 2017 beendete Tom Sykes die Superbike-WM sechsmal in Folge in den Top-3, im Jahr 2013 wurde er Champion. Als er das Kawasaki-Werksteam nach 2018 verließ, geriet seine Karriere aus dem Tritt.

Von 2010 bis 2018 trat Tom Sykes in der Superbike-WM für Kawasaki an und war ab 2012 ein Garant für Podiumsplätze. Mit einem WM-Titel, 34 Siegen, 114 Podestplätzen und 51 Pole-Positions (Rekord), die meisten davon für das Team Green, gehört der Engländer zu den erfolgreichsten Superbike-WM-Piloten.

Nach der Saison 2018 wechselte er ins damals neue BMW-Werksteam, für das er die nächsten drei Jahre fuhr – und dann unschön abserviert wurde. Sykes ging für 2022 zu Ducati und notgedrungen in die Britische Superbike-Meisterschaft, wo er aber aus verschiedenen Gründen weit unter Wert geschlagen wurde und als Gesamtzwölfter unterging. 2023 kehrte der damals 37-Jährige mit dem Team Puccetti Kawasaki in die Weltmeisterschaft zurück, nach vier enttäuschenden Meetings erfolgte die einvernehmliche Trennung.

Vier Wochen später sprang Tom in Misano im BMW-Werksteam für den verletzten Michael van der Mark ein, auch beim folgenden Event auf seiner Paradestrecke in Donington Park saß der Engländer auf der M1000RR.

In der ersten Runde des zweiten Hauptrennens hatte Sykes am Ausgang von Kurve 8 einen massiven Highsider und wurde hoch in die Luft katapultiert. Da der Crash mitten im Feld passierte, hatte er viel Glück, dass ihn kein anderer Fahrer überrollte. Bei seiner harten Landung brach sich der Bartträger zehn Rippen, drei davon mehrfach, und den Knöchel links. Er musste mehrere Tage im Krankenhaus von Nottingham verbringen, anschließend folgte wochenlange Reha.

Seither haben wir den seit August 39-Jährigen mehrfach als Besucher bei einem SBK-Event gesehen. Im Spätsommer und Herbst hat sich Sykes intensiv um einen Platz in der Superbike-WM 2025 bemüht, führte zahlreiche Gespräche, aktivierte sämtliche Beziehungen – und ging doch leer aus.

«Natürlich will ich zurückkommen, ich bin sehr motiviert», betonte der Weltmeister von 2013 gegenüber SPEEDWEEK.com. «Letztes Jahr hatte ich Pech und war genau in der Zeit verletzt, als alle Verträge gemacht wurden. Das kostete mich meine Chance. Unglücklicherweise haben sich die Zeiten geändert, ich versuche einige der getroffenen Entscheidungen zu verstehen.»

Obwohl sich bereits im Sommer abzeichnete, welche Fahrer die Plätze in den Werksteams von Bimota, BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Yamaha sowie bei den besten Privatmannschaften einnehmen, hielt Sykes an seiner Strategie fest und schloss sogar eine Beschäftigung als Testfahrer aus.

«Ich stelle mir vor, als Rennfahrer in der Startaufstellung zu stehen», hielt er fest. «Ich hatte gehofft, dass die Wahl einiger Teams anders ausfällt. Aber es ist, wie es ist. Einige haben nicht verstanden, wer ich bin, wie motiviert ich noch immer bin und was ich abgesehen von mir selbst zu einem Team mitbringen kann. Ich bin es leid, Motorräder zu entwickeln. Bei Kawasaki hatten wir eine gute Balance zwischen Entwicklung und guten Rennergebnissen. Dann ging ich zu BMW und verlor letztlich drei Jahre meiner Karriere. Ich versuchte zu entwickeln, der dafür nötige Einsatz fehlte aber. Egal nach was ich fragte, es kam nie. Fünf Jahre später haben sie das Puzzle dann zusammengefügt. Ich hatte die Ambitionen, ich gab die Rückmeldungen, die Neuerungen am Motor, der Elektronik und Schwinge waren aber nicht das, wonach ich gefragt hatte.»

«Es stimmt, ich bin eine Zeit lang aus dem Sport», meinte Sykes abschließend. «Andrea Iannone war vier Jahre weg und wir haben alle seine Resultate gesehen. Zeit abseits des Motorrads ist nichts Schlechtes; man kann das Argument auch umdrehen und sagen, dass einen diese Zeit hungrig macht und motiviert. Es stimmt mich traurig, dass Fahrer eine Chance erhalten, denen diese Motivation fehlt. Ich weiß, dass sich deshalb nichts ändert. Ich muss also mit der Situation klarkommen und sie akzeptieren – oder auch nicht.»

Hat der Mann aus Huddersfield genug Geld verdient, um in den Ruhestand zu gehen? «Ich hatte eine gute Karriere», schmunzelte Tom. «Das hat auch meiner Ex-Frau geholfen.»

Teams und Fahrer Superbike-WM 2025:

Ducati:

Aruba.it: Alvaro Bautista (E), Nicolo Bulega (I)
Elf Marc VDS: Sam Lowes (GB)
MGM Bonovo: Scott Redding (GB)
Barni Spark: Danilo Petrucci (I), Yari Montella (I)
Motocorsa: Ryan Vickers (GB)
Go Eleven: Andrea Iannone (I)

Yamaha:
Pata Prometeon: Jonathan Rea (GB), Andrea Locatelli (I)
GYTR GRT: Remy Gardner (AUS), Dominique Aegerter (CH)
Motoxracing: Tito Rabat (E), Bahattin Sofuoglu (TR)

Honda:
HRC: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
Petronas MIE: Tarran Mackenzie (GB), Adam Norrodin ?

Kawasaki:
Kawasaki: Garrett Gerloff (USA)

BMW:
ROKiT: Toprak Razgatlioglu (TR), Michael van der Mark (NL)

Bimota:
Bimota by KRT: Alex Lowes (GB), Axel Bassani (I)


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