MotoGP: Razgatlioglu vor Sensations-Transfer

Johnny Rea: Schmerzmittel stürzten ihn in Depression

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea sieht Licht am Ende des Tunnels

Jonathan Rea sieht Licht am Ende des Tunnels

Schreitet seine Genesung weiterhin so gut voran, will Superbike-Rekordweltmeister Jonathan Rea (Yamaha) am ersten Mai-Wochenende in Cremona/Italien wieder dabei sein.

Als seine Kollegen am 21. Februar in Australien die freien Trainings des Saisonstarts absolvierten, wurde Jonathan Rea in Belfast am linken Fuß operiert. Am 17. Februar war dem 38-Jährigen die Yamaha R1 nach einem Highsider auf den Fuß gekracht und hatte mehrere Knochen zertrümmert. Die großen Brüche wurden mit zwei Titanplatten und drei Schrauben fixiert, die kleineren müssen natürlich heilen.

Für die Rennen in Assen am kommenden Wochenende hat sich Rea bereits abgemeldet, dort wird wie schon beim Europa-Auftakt in Portimao der australische Testfahrer Jason O’Halloran zum Einsatz kommen. Johnny arbeitet auf das erste Mai-Wochenende hin, dann ist in Cremona in Norditalien der nächste Event nach Assen. Garantiert ist es nicht, dass er bis dahin wieder fit ist, bislang steckt der gebrochene Fuß in einem Luftpolsterstiefel und er darf ihn nicht belasten. Auf Cremona folgen Mitte Mai die Rennen in Most (Brüx) in Nordböhmen.

Nach seinem Wechsel von Kawasaki zu Yamaha erlebte Rea 2024 seine schlechteste Superbike-WM-Saison, schaffte es nur einmal im Sprint in Donington Park als Dritter aufs Podium und stürzte auf den 13. WM-Rang ab. Von 2014 bis 2023 war er zehnmal in Folge in den Top-3 und wurde sechsmal Champion!

Die Wintertests von 2024 auf 2025 liefen verheißungsvoll, entsprechend niedergeschlagen war Rea nach dem folgenreichen Unfall in Australien. «Das ist eine peinigende Verletzung, ich bekam nach der Operation viele Schmerzmittel», schilderte der 38-Jährige. «Am Fuß habe ich zwei 12 cm lange Narben, die weh taten. Die Schmerzmittel waren schrecklich. Ich hörte auf sie zu nehmen, weil sie nicht auf meinen Schmerz wirkten und ich mental wegen ihnen in schlechter Verfassung war. Ein paar Tage habe ich deswegen im Schlafzimmer verbracht, was mir nicht gefiel. Also habe ich die Schmerzmittel abgesetzt. Das führte dazu, dass ich wieder Energie hatte und das Haus verlassen konnte. Es war schön, dass meine Familie da war und ich die Hunde um mich hatte – sie wurden zu meinen besten Freunden.»

Der erfolgreichste Superbike-WM-Pilot weiter: «Wegen der Medikamente fühlte ich mich wie ein Opfer. Als ich wieder einen klaren Kopf hatte, konnte ich mich darauf konzentrieren fit zu werden. In der Woche vor Portimao gelang mir ein riesiger Schritt und ich erklomm das nächste Plateau. Das geht nur eines nach dem anderen. Mental war das eine harte Zeit für mich. Inzwischen sehen wir, dass wir die Früchte unserer Arbeit ernten können, Locatelli hatte in Portimao starke Rennen (Dritter, Fünfter, Vierter – der Autor), das Bike arbeitete gut. Vergangenen Winter hatte auch ich das Gefühl, dass mir ein Riesenschritt gelungen ist. Es ist schade, dass die Saison so für mich begonnen hat. Aber es ist besser sie so zu beginnen, als sie so zu beenden. Jetzt blicke ich nach vorne. Ich rechne damit, dass Yamaha dieses Jahr konstant Fortschritte erzielt. Wenn du um Podestplätze kämpfen kannst, wie das bei Loka in Portimao der Fall war, warum sollten dann nicht auch Siege möglich sein? Im Sport kann alles passieren. Für ein allgemein siegfähiges Paket müssen wir aber noch viel arbeiten.»


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Marquez vs Bagnaia: Zweikampf oder Ein-Mann-Show?

Von Michael Scott
In Austin hieß im Rennen am Sonntag erstmals in der Saison 2025 der Sieger nicht Marc Marquez. Francesco «Pecco» Bagnaia holte seinen ersten Sieg, Marquez crashte. Wird die WM 2025 Zweikampf oder Ein-Mann-Show?
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 12.04., 23:00, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • So. 13.04., 00:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 13.04., 00:25, ORF 1
    Formel 1: Großer Preis von Bahrain
  • So. 13.04., 00:45, ServusTV
    Formel 2: FIA-Meisterschaft
  • So. 13.04., 01:15, Motorvision TV
    UK Rally Show
  • So. 13.04., 01:50, ServusTV
    Formel 3: FIA-Meisterschaft
  • So. 13.04., 02:10, Motorvision TV
    Legends Cars National Championship
  • So. 13.04., 03:05, Motorvision TV
    Legends Cars National Championship
  • So. 13.04., 04:00, Motorvision TV
    Legends Cars National Championship
  • So. 13.04., 04:10, DF1
    Formel E: FIA-Weltmeisterschaft
» zum TV-Programm
6.89 24030830 C1204212012 | 7