MotoGP: Marc Marquez unschlagbar

Ducati serviert Bautista ab – trotz des hohen Risikos

Von Ivo Schützbach
Nach dieser Saison geht eine Ära zu Ende: Ducati trennt sich von seinem erfolgreichsten WM-Piloten, dem zweifachen Superbike-Champion Alvaro Bautista. SPEEDWEEK.com sprach mit Aruba-Teameigentümer Stefano Cecconi.

Als Alvaro Bautista Anfang Juni von Ducati mitgeteilt bekam, dass sie die Option auf ihn nicht ziehen und sich die Wege nach dieser Saison trennen werden, äußerte sich der Evergreen sehr enttäuscht. Der 40-Jährige empfindet es als respektlos, er sieht seine herausragenden Erfolge für das Team nicht gewürdigt. Schließlich hat er für den Hersteller aus Borgo Panigale zwei Weltmeisterschaften gewonnen, 63 Siege und 114 Podestplätze eingefahren, 10 Pole-Positions erobert und 56 Mal die schnellste Rennrunde gedreht. Nach Siegen ist er – klassenübergreifend – der erfolgreichste Ducati-Fahrer.

Das Team Aruba.it Ducati leistet sich aber traditionell nur einen Spitzenverdiener; dass die Wahl auf den 15 Jahre jüngeren und seit 2024 erfolgreicheren Nicolo Bulega fiel, ist nachvollziehbar. Während der Italiener eine Investition in die Zukunft darstellt, befindet sich Bautista im Herbst seiner Karriere.

Aruba-Teameigentümer Stefano Cecconi versteht die Frustration seines Champions. «Alvaro hatte Tiefs und Hochs, er dachte länger darüber nach, ob er aufhören will oder nicht», holte der Norditaliener im exklusiven Interview von SPEEDWEEK.com etwas aus. «Dann brannte das Feuer wieder in ihm. Jetzt will er nicht mehr aufhören, ist also auf dem aufsteigenden Ast. Er versteht, dass unsere Priorität im Moment Nicolo sein muss, das ist offensichtlich. Deswegen ist er nicht verärgert. Er will Rennen fahren, möchte aber keinen Neustart mit einem anderen Hersteller. Deswegen hatte er im Kopf, dass es das Beste für die Fortsetzung seiner Karriere wäre, wenn er dort bleibt, wo er ist. Dann muss er nicht wieder alles von null aufbauen. Ich wäre aber nicht überrascht, wenn er zu einem anderen Hersteller geht und dort auf Anhieb schnell ist. Er weiß es aber nicht, deswegen wäre der einfache Weg gewesen zu bleiben. Hier kennt er das Team und das Bike und hätte seine Karriere mit uns beenden können. Wenn er jetzt weiterhin Rennen fahren möchte, setzt das einen Neustart voraus – das erfordert viel Einsatz.»

Bautista ist derzeit WM-Vierter und liegt vor den Rennen in Donington Park am kommenden Wochenende sieben Punkte hinter dem Dritten Danilo Petrucci. Cecconi ist bewusst, dass es schwierig wird einen Fahrer zu finden, der auf Anhieb gleich gut oder sogar besser als der Routinier sein wird. «Kurzfristig ist es sehr wahrscheinlich, dass der Fahrer, den wir auf das Motorrad setzen werden, langsamer ist als Alvaro. Ohne das Vertrauen, die Erfahrung, Daten und Abstimmung. Wir versuchen, das Potenzial zu ergründen, das ist eine Langzeitinvestition. Ich erwarte nicht, den Profit bereits nächste Woche zu haben.»

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