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Liberty-Übernahme der Dorna: Das erwartet Yamaha

Von Kay Hettich
Andrea Dosoli

Andrea Dosoli

Am 23. Juni hat die Europäische Kommission die Übernahme von MotoGP- und Superbike-Promoter Dorna durch Liberty Media genehmigt; seit Anfang Juli ist der Deal vollzogen. Was Yamaha vom neuen Eigentümer erwartet.

Seit 2016 besitzt die Liberty Media Corporation die Formel 1 und baute die schnellste Serie auf vier Rädern zu einem umsatz- und renditestarken Unternehmen aus. Durch den Kauf von Dorna Sports ist das US-Medienunternehmen Liberty Media Corporation seit Juni 2025 auch Eigentümer der beiden wichtigsten Motorradweltmeisterschaften: MotoGP und Superbike-WM.

Auch wenn bei den Fans eher düstere Erwartungen überwiegen, haben die Hersteller große Hoffnungen in die Expertise von Liberty Media.

«Wenn ich bedenke, wie Liberty bei der Formel 1 die Fan-Basis vergrößert hat, denke ich, dass sie auch für uns einiges erreichen können», sagte Yamaha-Manager Andrea Dosoli im Exklusiv-Gespräch mit SPEEDWEEK.com-Chefredakteur Ivo Schützbach. «In MotoGP und Superbike haben wir unglaublich viel Action auf der Rennstrecke, viel mehr als bei der F1. Deshalb erwarte ich, dass sie viel Potenzial haben, um beide Meisterschaften zu entwickeln. Sicher wird der Fokus zuerst auf der MotoGP liegen, aber ich bin sicher, dass sie die gute Show der Superbikes sehen und nutzen werden. Kurzfristig wird sich nichts ändern, aber ich bin gespannt, welchen Plan sie mittelfristig verfolgen.»

Liberty Media hat bei der Gestaltung der Serien freie Hand und könnte theoretisch MotoGP und Superbike-WM miteinander verschmelzen – oder die seriennahe Weltmeisterschaft einstampfen.

«Das habe ich in kleiner Runde mit ein paar Kollegen besprochen, ob wir wirklich zwei Weltmeisterschaften oder den Unterbau der Serien zweimal benötigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich auch bei Liberty diese Frage stellen wird», grübelte der Italiener. «Die kleinen GP-Klassen dienen hauptsächlich zur Entwicklung zukünftiger MotoGP-Piloten, aber es gibt keine Verbindung zum Markt. Bei den Supersport-Serien ist es anders und dort gibt es eine starke Beziehung zum Kunden. Die Superbike-Serie wird jedes Jahr besser. Die Rennen sind spannend und es wäre ein Fehler, das Format grundlegend zu ändern, zumal es für die Hersteller der direkte Draht zum Kunden ist.»

Yamaha investiert seit Jahren viel in den Motorsport. Angefangen vom Förderprogramm bLU cRU, nationalen Cup-Serien (der R3-Cup wurde 2024 von der FIM sogar zum World-Cup befördert), Fan-Events und der Unterstützung von Teams. Dosoli kann sich vorstellen, im Rahmen eines Superbike-Wochenendes noch mehr für das Fan-Erlebnis zu tun.

«Wenn ich an Assen denke, wo trotz schlechten Wetters die Fans ins Paddock kamen, um den Kontakt zu den Fahrern zu bekommen – das stellt einen großen Wert für die Serie dar und kann weiter ausgebaut werden», betonte Dosoli. «Generell ist die Plattform der Superbike sehr nahe am Markt und ich sehe noch viele Möglichkeiten, dies weiter zu verbessern. Zum Beispiel könnten die Fans am Ende eines Renntages selbst eine Runde auf der Strecke fahren, auf der zuvor ihre Vorbilder kämpften, und gleichzeitig ein Modell eines Herstellers testen. Das wäre großartig für die Fans. Superbike ist für mich die Plattform, wo wir hauptsächlich unsere Marketingaktivitäten umsetzen.»

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