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BMW: Wie sicher ist das Projekt in der Superbike-WM?

Von Sebastian Fränzschky
Ende der Saison 2026 läuft die Vereinbarung mit dem ausführenden Team in der Superbike-WM aus: Kann BMW-Motorsport-Direktor Sven Blusch den Vorstand überzeugen, weiterhin in den Rennsport zu investieren?

Aktuell befindet sich BMW mit Toprak Razgatlioglu in der Superbike-WM voll auf Kurs, den WM-Erfolg der vergangenen Saison zu wiederholen. Neben dem Gewinn der Fahrerwertung haben die Münchner zudem die Chance, erstmals den Herstellertitel einzufahren. Nach zehn von zwölf Rennwochenenden hat BMW nur sechs Punkte Rückstand auf Titelverteidiger Ducati. Doch wie geht es perspektivisch mit dem BMW-Projekt weiter? Noch hat der Vorstand nicht bestätigt, dass BMW nach 2026 in der Superbike-WM weitermacht. Das neue BMW-Fahrerduo, Miguel Oliveira und Danilo Petrucci, hat nur Einjahresverträge erhalten.

Motorsport-Direktor Sven Blusch setzt sich intern dafür ein, den Rennsport fest in der BMW-Strategie zu verankern, um das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten abzusichern. Dabei erhält er Rückendeckung von BMW-Motorrad-CEO Markus Flasch, einem ebenso überzeugten Motorsport-Befürworter. Flasch ist regelmäßig im Fahrerlager der Superbike-WM präsent und besucht zudem die BMW-Roadracer bei der Isle of Man TT sowie die Langstrecken-WM-Piloten.

SPEEDWEEK.com erkundigte sich bei BMW nach dem Stellenwert, den der Rennsport einnimmt. «Intern muss ich sagen, dass wir enorme Fortschritte gemacht haben, um alle auf eine Linie zu bringen und den Wert des Motorsports für uns als Hersteller aufzuzeigen. Von dieser Seite aus gesehen und auch mit Blick auf das nächste Jahr bin ich zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind, in allen Serien, in denen wir jetzt vertreten sind, weiterzumachen.»

«Aber natürlich ist es derzeit für jeden Hersteller eine Herausforderung», räumte Blusch angesichts der angespannten Lage in der Automobil- und Motorradbranche ein. Für die Zukunft der Rennsport-Aktivitäten zeigt er sich dennoch zuversichtlich.

«Ich denke, von unserer Seite sehen wir den Motorsport letztlich als einen Wert, der uns auch beim Verkauf von Motorrädern hilft. Es geht nicht nur darum: 'Okay, ich investiere Budget, und vielleicht ziehe ich es in Krisenzeiten wieder ab.' Ich muss wirklich sagen, dass ich sehr stolz bin, dass der gesamte Kreis von BMW Motorrad hinter uns steht», so Blusch.

Auf die Frage, ob das Superbike-Projekt für die Zukunft abgesichert sei, antwortete Blusch: «Wir beginnen jetzt über die Zukunft zu sprechen, den Vertrag für 2026 haben wir bereits gesichert, und jetzt geht es in die langfristige Planung. Ganz klar ist: Je langfristiger wir planen, desto einfacher können wir wachsen. Darum starten wir zum Ende der Saison mit den Gesprächen über die weitere Ausrichtung.»

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Außenwirkung der Superbike-WM mit lediglich einem Rennen außerhalb von Europa nicht mehr so stark ist wie in der Vergangenheit. Zum Vergleich: In der Saison 2019, dem Jahr der werksseitigen BMW-Rückkehr, gab es mit Australien, Thailand, USA, Argentinien und Katar noch fünf Überseerennen. Zudem fehlen der Superbike-WM charismatische Aushängeschilder, wenn Razgatlioglu in wenigen Wochen in Richtung MotoGP abwandert. Andererseits könnte sich mit der Übernahme von Liberty Media einiges zum Positiven ändern (von der Liberty-Übernahme haben die Verantwortlichen der Hersteller bisher nichts gespürt).

Wie ist die Stimmung innerhalb des Unternehmens, wenn die Leute aus der Rennabteilung mit der übergeordneten Ebene kommuniziert? «Der Anteil der Vorstandsmitglieder, die hinter dem Rennsport stehen, wird immer größer. Ich würde sagen, sie sind richtige Fans geworden», gibt Blusch einen Einblick, der Mut macht.

«So wird zum Beispiel unser Werkleiter aus Berlin beim nächsten Rennen dabei sein, unser Entwicklungschef wird wahrscheinlich nach Jerez kommen, unser CEO kommt nach Jerez – es gibt also deutlich mehr Interesse innerhalb des Unternehmens und Glückwünsche nach den Rennen. Wir interagieren stärker auf der Motorsport-Seite, und das fühlt sich wirklich gut an. Man sieht diesen Fortschritt im Moment sehr deutlich», deutete Blusch eine Fortsetzung der Rennsport-Projekte an.

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