Jerez-Test, Tag 1: Ducati pfeilschnell, starker Manzi

Nicolo Bulega bewies am ersten Testtag in Jerez die Schlagkraft der neuen Ducati V4R
Kaum zeigte die Uhr in Jerez 14 Uhr, schwangen sich die Ducati-Piloten auf ihre Motorräder – so wird ihnen nur ein halber Testtag vom erlaubten Kontingent von 10 Tagen abgezogen. Es dauerte nur wenige Runden, bis Jerez-Triple-Sieger Nicolò Bulega mit der neuen V4R in 1:38,965 min die Führung übernahm. Beim Saisonfinale fuhr der Italiener mit dem Vorgängermodell im Superpole-Race die schnellste Rennrunde in 1:37,659 min.
Nach und nach steigerte sich der 26-Jährige mit dem 2026er-Motorrad, bis sich der Vizeweltmeister nach 41 Runden eine Bestzeit von 1:38,027 min notieren ließ. Auch wenn nur die Teams wissen, in welcher Konfiguration Bulega diese Zeit fuhr, zeigt sie dennoch einen fortgeschrittenen Entwicklungsstand der neuen V4R.
Außerdem erstaunlich: Von den anwesenden Piloten fuhr nur Bulega eine Rundenzeit unter 1:39 min – schon der Zweitplatzierte hatte über eine Sekunde Rückstand!
Überraschend war, dass Xavi Vierge am Dienstag der erste Verfolger des Ducati-Piloten war. Der Spanier saß den ersten Tag auf der Yamaha R1 und fuhr in 1:39,136 min bereits auf dem Niveau wie am Rennwochenende mit Honda.
Auf den weiteren Positionen folgen mit Supersport-Weltmeister Stefano Manzi, Bahattin Sofuoglu und Aushängeschild Andrea Locatelli weitere Yamaha-Piloten. Rookie Manzi wusste nicht nur durch seine Rundenzeit zu überzeugen, sondern auch mit seiner Ausdauer: Mit 95 Runden fuhr der Italiener die mit Abstand meisten Runden. Teamkollege Remy Gardner testete nur am Vormittag und packte mit Schmerzen in der Schulter ein.
Als einziger BMW-Pilot beim Jerez-Test schlüpfte Michael van der Mark in seine neue Rolle als Testfahrer – Platz 6.
Ducati-Neuzugang Iker Lecuona tastete sich langsam an sein neues Arbeitsgerät heran und verbesserte Rundenzeit stetig. Bei Testende um 18 Uhr und mit 1,5 sec Rückstand auf seinen Teamkollegen wirkte der Spanier entspannt und glücklich.
Honda und Bimota schickten am Dienstag nur ihre Testfahrer Ryan Vickers und Javier Fores auf die Piste.
Auch Philipp Öttl blieb mit seinem Ducati-Team Feel Racing in Jerez. Der Bayer erreichte eine Zeit von 1:42,631 min, was auf dem Niveau vom Rennwochenende war. Mit einer zweiten Supersport-Ducati testete Simon Jespersen für EAB Racing, für das der Däne 2026 antreten wird.
Zeiten Jerez-Test, 21. Oktober | |||
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Pos | Fahrer (Land/Motorrad) | Zeit | Diff |
1 | Nicolò Bulega (I/Ducati) | 1:38,027 min | |
2 | Xavi Vierge (E/Yamaha) | 1:39,136 | + 1,110 sec |
3 | Stefanio Manzi (I/Yamaha) | 1:39,349 | + 1,322 |
4 | Bahattin Sofuoglu (TR/Yamaha) | 1:39,433 | + 1,406 |
5 | Andrea Locatelli (I/Yamaha) | 1:39,479 | + 1,452 |
6 | Michael Van Der Mark (NL/BMW) | 1:39,492 | + 1,465 |
7 | Iker Lecuona (E/Ducati) | 1:39,520 | + 1,493 |
8 | Garret Gerlof (USA/Kawasaki) | 1:39,689 | + 1,662 |
9 | Remy Gardner (AUS/Yamaha) | 1:39,695 | + 1,668 |
10 | Ryan Vickers (GB/Honda) | 1:39,979 | + 1,952 |
11 | Javi Forés (E/Bimota) | 1:40,276 | + 2,249 |
14 | Mattia Rato (I/Yamaha) | 1:41,243 | + 3,216 |
16 | Philipp Öttl (D/Ducati SSP) | 1:42,631 | + 4,605 |
17 | Simon Jespersen (DK/Ducati SSP) | 1:43,907 | + 5,880 |