Kawasaki: Werden sich Tom Sykes und Rea verstehen?
Von den ersten Testfahrten an zeigte Kawasaki-Neuling Jonathan Rea, dass er mit der ZX-10R sehr schnell ist und auf Augenhöhe mit Leitwolf Tom Sykes fahren kann.
Als Kawasaki Rea verpflichtete, prophezeiten viele Insider baldige Grabenkämpfe und Zerwürfnisse im Team. Doch bislang kommen die beiden Briten gut miteinander klar. Es herrscht keine Herzlichkeit, aber tiefer Respekt.
«Johnny ist ein netter Typ, das ist sehr wichtig», meinte Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker zu SPEEDWEEK.com. «Einen Teamkollegen mit gutem Charakter zu haben ist wichtig für die Atmosphäre, in der Vergangenheit haben wir das anders erlebt.»
Eine Anspielung auf Reas Vorgänger Loris Baz. Der Franzose hat beim Superbike-WM-Finale in Katar Kawasakis Teamorder missachtet und den japanischen Hersteller sowie seinen Teamkollege Sykes möglicherweise um den WM-Titel gebracht. Aprilia und der spätere Champion Sylvain Guintoli hatten gut Lachen.
«Mein Eindruck von Jonathan Rea war schon immer gut», so Duinker. «Als ich nicht im Superbike-Fahrerlager arbeitete, war er einer meiner Lieblingsfahrer. Er fuhr für Ten Kate, ich habe früher für sie gearbeitet, auch deshalb verfolgte ich seine Karriere. Als ich anfing in der Superbike-WM zu arbeiten, änderte sich das natürlich. Wir wissen, dass Johnny schnell ist. Zwei schnelle Fahrer in einem Werksteam zu haben ist wichtig. Der eine spornt den anderen an. Man kann sagen, dass wir auf dem Papier das stärkste Fahrerduo haben.»
Wird Rea vom ersten Rennen an auf dem Level von Sykes fahren? «Natürlich habe ich mir darüber Gedanken gemacht», gibt der Niederländer mit deutschen Wurzeln zu. Und grinst: «Tom und ich werden versuchen, vor ihm zu sein.»