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Markus Reiterberger traut sich in der WM Top-10 zu

Von Ivo Schützbach
Seit Max Neukirchner gibt es keinen Deutschen in der Superbike-Weltmeisterschaft. Nun ruhen alle Hoffnungen auf Markus Reiterberger: 2015 fährt er vier Wildcards, 2016 will er fix in die WM einsteigen.

Neben Max Neukirchner (31) ist der erst 20-jährige Markus Reiterberger Deutschlands heißestes Eisen in der Superbike-Szene. 2013 gewann der Bayer die IDM Superbike, 2014 wurde er hinter den Ducati-Assen Javier Fores und Neukirchner Dritter.

2015 werden wir Reiterberger verstärkt in der Weltmeisterschaft sehen. Für das Team Penz13.com BMW bestreitet er die Endurance-WM, in der Superbike-WM sind vier Wildcard-Einsätze mit dem Team Van Zon Remeha BMW geplant. SPEEDWEEK.com sprach mit ihm.

Wie groß ist die Enttäuschung bei dir, dass du 2015 noch mal ein Jahr IDM fahren musst?

Nicht groß, mir macht es Spaß in der IDM, ich habe ein super Team. Ich habe im Team mein eigenes Team mit meinen Mechanikern, mit meinem Vater und Wolfgang. Wir fahren auf einem hohen Niveau, ich kann mit WM-Fahrern kämpfen. Wir fuhren 2014 ähnliche Rundenzeiten wie die Evo-Superbikes aus der Weltmeisterschaft.

Aber du als junger Fahrer hast doch sicher die Motivation und den Ehrgeiz zu sehen, wie es gegen die Besten der Welt ist?

Natürlich war mein Ziel, dieses Jahr in der Superbike-WM zu starten, aber das war finanziell nicht möglich. Es wäre schon möglich gewesen, aber nicht in einem Topteam. Aber es bringt ja nichts, wenn ich ein Jahr lang in einem Team fahre, in dem ich schlechteres Material habe. Ich habe nur eine Chance. Wenn ich die vergeude, bin ich weg vom Fenster.

Hast du dich konkret mit WM-Teams unterhalten?

Wir haben mit mehreren Teams gesprochen, mein Teamchef Werner Daemen hauptsächlich. Zum Schluss war die Diskussion, ob wir nicht unser Team in ein anderes Team transferieren. Aber das war vom Budget her nicht möglich.

Deswegen bin ich jetzt ganz froh, dass ich immerhin vier WM-Läufe fahren kann, mit einem sehr guten Motorrad. Wir bekommen von BMW sehr gute Unterstützung. Vier Rennen gut machen ist besser, als eine ganze Saison schlecht sein.

Steht schon fest, welche Rennen das sein werden?

Wir denken noch darüber nach. Es sind nur fünf Rennen, die sich nicht mit der Endurance-WM oder der IDM überschneiden. Mein Wunsch wäre auf alle Fälle Imola und Aragón, da ich diese Strecken liebe. Aber ich würde überall fahren, Hauptsache wir sind in der Superbike-WM dabei und können eine gute Figur machen. Bis in zwei Wochen wissen wir mehr.

Was traust du dir bei deinen Wildcard-Einsätzen zu?

Schwierig zu sagen, weil es dieses Jahr das neue technische Reglement gibt. Ich denke, dass es dadurch einfacher wird für uns vorne mitzufahren. Aber ich kann nichts sagen, Top-10 in der WM wäre der Wahnsinn. Wenn uns das als Neueinsteiger gelingt, das wäre ein Traum. Ich glaube schon, dass wir da mitfahren können. Ich werde auf alle Fälle versuchen, beste BMW in der WM zu sein, das ist mein klares Ziel.

Ist es für dich in der Superbike-WM eher ein Vor- oder ein Nachteil, dass du Deutscher bist?

Wenn man es mit BMW verbindet, eher ein Vorteil: Deutscher Fahrer, deutsches Motorrad, das ist eine Traumkombination. Ich hoffe, dass das in der Zukunft auch mal so wird.

Nachteil ist, dass die Deutsche Meisterschaft in der Weltmeisterschaft wenig angesehen ist, der Sprung von der IDM in die WM ist schwierig, den schafft man nur über Umwege.

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