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SBK 2015: Japanische Hersteller drohten mit Ausstieg!

Von Ivo Schützbach
2015 bekommt die Superbike-WM ein neues technisches Reglement. Nach sechs Monaten Diskussion kam ein Kompromiss heraus, der weit von der ursprünglichen Idee entfernt ist.

Als die spanische Agentur Dorna im Herbst 2012 die Rechte an der Superbike-WM übernahm, hatte sie ein klares Ziel: Der technische Unterschied zwischen den MotoGP-Prototypen und den von Serienmotorrädern abgeleiteten Superbikes sollte deutlich größer werden. Dorna schwebte vor, die Superbikes auf den technischen Level der Superstock-Klasse zu kastrieren, in der nur minimales Tuning erlaubt ist.

Schnell stellten die spanischen Manager fest, dass dann nur noch zwei oder drei Hersteller siegfähig sind, alle anderen würden das Interesse an der Meisterschaft verlieren und aussteigen. Doch die Dorna braucht die Hersteller. Letztes Jahr waren neun in der Meisterschaft vertreten, so viele wie noch nie. Nach dem Rauswurf von Bimota steht mit Yamaha potenzieller Ersatz parat.

Sechs Monate lang wurde über das technische Reglement für die Superbike-WM 2015 und darüber hinaus diskutiert. Heraus kam ein Kompromiss mit mehr Seriennähe als 2014, der es aber trotzdem jedem Hersteller erlaubt, sein Motorrad konkurrenzfähig zu machen – egal, wie schwach das Standardbike ist.

«Die Dorna hat einen guten Job erledigt und mit der FIM und den Herstellern einen fruchtbaren Dialog geführt», lobte Kawasaki-Manager Steve Guttridge das technische Reglement für die Superbike-WM 2015 gegenüber SPEEDWEEK.com. «Die Regeln wurden so, wie sich das die Hersteller gewünscht haben, damit alle konkurrenzfähig sind. Superbike ist die Meisterschaft der Dorna. Sie haben so gut wie möglich auf die Hersteller gehört. Hätten sie in jedem einzelnen Punkt auf jeden Hersteller gehört, wären sie aber nie zu einer Lösung gekommen.»

Weniger Leistung und Topspeed

«Nicht alle neuen Regeln sagen Kawasaki, unserem Motorrad oder Team zu», räumt der Engländer ein. «Am Ende ist es aber ein guter Kompromiss. Wenn man Regeln anpasst, muss man realistisch sein. Kawasaki als Hersteller wünscht sich die Möglichkeit, in dieser Meisterschaft technische Lösungen zu entwickeln. Das neue Reglement erlaubt uns das.»

Dass die neuen Regeln näher an den bisherigen Superbike-Regeln als an den ursprünglich angedachten seriennahen Evo-Regeln sind, war für Guttridge absehbar. «Die japanischen Hersteller haben nur deshalb Interesse an dieser Meisterschaft, weil sie Freiraum für Entwicklung lässt. Wir waren mit dem Reglement zufrieden. Wie sich mit den neuen Regeln Technik entwickeln lässt, werden wir sehen. Wir glauben, dass das Reglement genügend Freiräume lässt. Alle Hersteller werden etwas Leistung und damit Topseed verlieren. Alle, bis auf Ducati eventuell – sie kann ich nicht beurteilen. Aber auch sie werden Einbußen haben.»

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