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Aruba Ducati: «Game Over» vor dem ersten Rennen

Von Michael Eingang
Chaz Davies: Holt er für Ducati in Australien die Kohlen aus dem Feuer?

Chaz Davies: Holt er für Ducati in Australien die Kohlen aus dem Feuer?

Dass man bei Tests nichts gewinnen aber viel verlieren kann, stellte Davide Giugliano auf Phillip Island eindrucksvoll unter Beweis. Chaz Davies hält sich zurück und kann beim Saisonauftakt dabei sein.

Ducati wird von vielen Experten zu den Favoriten auf die WM-Krone 2015 gezählt. Eine endgültige Standortbestimmung ist jedoch noch nicht möglich, da bis auf die Jerez-Testfahrten Ende Januar keine brauchbaren Bedingungen herrschten, in Australien hielt man sich bedeckt. Davide Giugliano wird mit zwei gebrochenen Lendenwirbeln bis voraussichtlich Mai ausfallen, in Australien ersetzt ihn der dreifache Weltmeister Troy Bayliss.

Bei den Tests in Aragonien im vergangenen Jahr waren die Maschinen noch nicht zu 100 Prozent nach dem neuen Reglement aufgebaut, das darauf folgende Meeting in Jerez verregnet, nach der Winterpause in Portimão dasselbe.

Erst als es wieder nach Spanien ging, präsentierte sich Jerez de la Frontera von seiner Sonnenseite. Aber auch hier fand der erste Schlagabtausch diesen Jahres erst in den letzten 45 Minuten statt. Davide Giugliano gelang eine Fabelzeit, der Italiener war gerade einmal 1,2 Sekunden langsamer als Marc Márquez‘ Pole-Zeit im Mai 2014 auf der Werks-Honda RCV 213V und unterbot die Bestzeit von Loris Baz (Kawasaki) aus dem vergangen Jahr um eine Sekunde – gefahren wurde mit Pirelli-Qualifyer.

Das seriennähere Reglement sollte die Superbikes der Logik nach langsamer machen, Kawasaki zum Beispiel verliert ungefähr 15 PS, da kein Titan mehr in der Motoren verwendet wird. Momentan sieht es aber danach aus, dass auch angesichts dieser Einschränkungen ein Schritt nach vorne gemacht werden konnte. Ducati soll im Vergleich zum letzten Jahr sogar 5 PS mehr aus ihren V2-Aggregaten heraus kitzeln – sie fuhren aber auch bisher auf Grund der Beschränkungen wegen ihres Hubraumvorteils mit Serienkolben und Kurbelwelle.

Zwischen die beiden roten Werksmaschinen von Giugliano (Rang 1) und Davies (Rang 4) trieben Tom Sykes und Jonathan Rea beim Jerez-Test einen grünen Keil, erst dahinter folgten Aprilia und Suzuki mit Leon Haslam und Alex Lowes.

Ducati ist der erfolgreichste Hersteller der Superbike-WM, die 1199 Panigale R aber bisher ohne Sieg und das erfolgloseste Superbike der Italiener seit 1988. Mit den Zweizylinder-Dinosauriern konnte man in den letzten Jahren gegen die Übermacht von Kawasaki und Aprilia wenig ausrichten.

In «Down Under» zum abschließenden Test vor den Rennen am 22. Februar lag die beiden Ducati-Piloten etwas zurück. Davies beruhigte, er hätte eine neue Schwinge probiert und letzte Dinge aussortiert. Nachdem das Wetter in Europa zum Vergessen war, sehr vernünftig. Sein italienischer Teamkollege hatte kein Glück und brach sich zwei Lendenwirbel, bevor es überhaupt irgendetwas zu beweisen gab. Das ist natürlich eine bittere Pille für das gesamte Team und nicht zuletzt für den Italiener selbst. Angesichts der Tatsache, dass im Kampf um die WM-Krone einzelne Punkte entscheiden, eine Vorentscheidung.

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