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Reglement 2015: Viel Rauch um nichts

Kolumne von Kay Hettich
Das Fahrerfeld der Superbike-WM 2015

Das Fahrerfeld der Superbike-WM 2015

Was wurde über das Reglement für die Superbike-WM 2015 diskutiert, gestritten und geschimpft. Nach dem ersten Saisonrennen auf Phillip Island ist klar: Alle Sorgen waren unbegründet.

Die Dorna liess nach der Übernahme der Superbike im Herbst 2012 keinen Stein auf dem Anderen: Alte Zöpfe wurden abgeschnitten, Personal ausgetauscht und das Reglement der Superbike-WM auf den Prüfstand gestellt. Seriennäher und damit günstiger, gerechter und dennoch spannend sollte der Sport sein – und der frühere grössere Abstand zur MotoGP sollte wieder hergestellt werden.

Was folgte waren unendliche Diskussionen und Kritik, Ausstiegsdrohungen von Herstellern und die Einführung der (zusätzlichen) Evo-Klasse 2014 als Zwischenlösung. Ab dieser Saison wird wieder mit einem einheitlichen Reglement gefahren. Und das Beste ist: Es funktioniert!

Beim ersten Saisonmeeting auf Phillip Island brausten in beiden Superbike-Läufen drei verschiedene Hersteller (Aprilia, Ducati, Kawasaki) innerhalb nur 0,5 sec ins Ziel. Auch Honda war mit Michael van der Mark stark unterwegs, mit dem Niederländer wird mit mehr Erfahrung auch auf anderen Rennstrecken zu rechnen sein. Genau so wie mit einem genesenen Sylvain Guintoli.

Auch Suzuki war mit einem siebten Rang im zweiten Renenn durch Ex-MotoGP-Star Randy de Puniet anständig vertreten, dabei war der Franzose nach seinem Crash beim vorgelagerten Test alles andere als fit.

MV Agusta hat mit der überarbeiteten F4 RC ebenfalls stark aufgeschlossen und ist Top-10 fähig und mit dem richtigen Piloten scheint auch für Buell in der Saison 2015 einiges möglich zu sein. Einzige wirkliche Enttäuschung beim Saisonauftakt: BMW. Die Probleme der Bayern sollten aber nicht dem Reglement in die Schuhe geschoben werden und liegen wohl auch eher auf Team- und Fahrerseite als bei der S1000RR.

Was vom Reglement noch nicht erreicht wurde ist die Konkurrenzfähigkeit der privaten Teams. Die wenigsten Kundenteams haben aber Spitzenpiloten unter Vertrag. Als bester Kunden-Pilot erreichte Nico Terol (Althea-Ducati) die Positionen 8 und 6. Der Spanier büsste etwa 0,8 sec pro Runde auf den Sieger ein. Mit mehr Routine bei Team und Fahrer (Terol stieg aus der Moto2 um und hatte wenige Testfahrten) wird es aber nicht dabei bleiben.

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