Tom Sykes (Kawasaki/2.) mit einem Arm auf dem Rücken
Tom Sykes ist in Assen schnell unterwegs
Es ist kalt vor der Kawasaki-Box, wo SPEEDWEEK.com mit Tom Sykes zum Interview verabredet ist. Der Engländer hatte das erste Qualifying am Freitagmorgen als Schnellster beendet, im zweiten war nur Aragón-Sieger Chaz Davies (Aruba.it Ducati) schneller. Bestens gelaunt war Sykes zu Späßen aufgelegt.
Was ist deine Entschuldigung, dass du zwei Minuten zu spät bist?
Ich musste noch meinen Tee austrinken. Nach dem Training hatte ich ein gutes Gespräch mit meinem Crew-Chief Marcel. Danach genieße ich immer eine Kanne feinsten englischen Tee, danach musste ich noch mit meinem Bruder reden, ich entschuldige mich.
Du siehst zufrieden aus nach Rang 2?
Ich bin glücklich in Anbetracht dessen, dass ich vor fünf Tagen dachte, ich hätte die Hüfte, das Knie und den Knöchel gebrochen, als ich in Aragón im Kies lag. Ich war ab der ersten Runde in Assen schnell.
Dein Bein ist blau und schwarz?
Nein, ich bin ein starker Junge. Überraschenderweise habe ich keine Prellungen, nur etwas abgeschürfte Haut an meiner linken Arschbacke.
Ich denke, dieser Aussage können wir trauen?
Du kannst auch nachschauen, ich bin da recht offen.
Was ist bei dem Sturz passiert, er sah sehr seltsam aus. Das Bike war am Kurvenausgang bereits aufgerichtet, als der Highsider passierte.
Es war kein Problem mit der Elektronik, aber ein kleines technisches Problem. Jeder konnte sehen, dass da etwas schief lief. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, ich bin nur der Fahrer. Aber wir haben das Problem gelöst, es war einfach. Nur blöd, dass es im Rennen passierte und ich einen fiesen Sturz hatte. Das war in drei oder vier Jahren erst das zweite Mal, dass ich mit der Kawasaki in einem Rennen Probleme hatte. So etwas passiert halt.
Verleitet dich das dazu, jetzt noch schneller Punkte aufholen zu wollen?
Nein, das lässt sich nicht beschleunigen, ich denke von Rennen zu Rennen. Ich bin nur glücklich, dass wir in Aragón an Speed zulegen konnten. In den ersten zwei Rennen habe ich mich gefühlt, als wäre ein Arm auf dem Rücken festgebunden gewesen. In Aragón kamen wir dem Punkt näher, an dem wir sein müssen. In Assen arbeiten wir in die richtige Richtung. Die Leute sind immer sehr schnell in ihren Beurteilungen, aber ich habe nicht verlernt wie man Motorrad fährt. Mein Fokus liegt jetzt darauf meinen Speed auch über die Renndistanz fahren zu können, so wie es früher war.
74 Punkte Rückstand in der WM machen dir kein Kopfzerbrechen?
Ich halte mir vor Augen, wie viele Rennen noch kommen und wie viele Punkte es zu holen gibt. Das sind viel mehr als 74. Mein Plan ist zurückzuschlagen. Zwei Weltmeisterschaften habe ich um wenige Punkte verloren, meine Intention ist, 2015 wieder um den Titel zu kämpfen.