Davide Giugliano (Ducati): «Gehirn ausgeschaltet»
Davide Giugliano ist sich des Risikos bewusst
Es war ein heftiger Abflug in Australien vergangenen Februar, dessen Folgen für Davide Giugliano eine dreimonatige Pause bedeuteten, der 25-Jährige brach sich drei Lendenwirbel. «Ich habe sofort gemerkt, dass ich mich verletzt habe», erzählte er von seinem Sturz. «Das Adrenalin strömte rein und die Angst, dass ich mir die Wirbelsäule gebrochen habe, hat mich so schnell es ging aufstehen lassen. Die schlimmsten Ängste waren weg, als ich laufen konnte. Ich habe mir gedacht: ‹Okay, du hast dir irgendwas gebrochen›, denn ich hatte starke Schmerzen.»
Am heutigen Donnerstagmittag stellt sich Giugliano im Fahrerlager von Imola den Tifosi, die sehnsüchtig die Rückkehr des Ducati-Stars erwarten und um Fotos sowie Autogramme haschten. Zwischendurch nahm er sich Zeit, um mit SPEEDWEEK.com zu sprechen.
Davide, wie hast du dich auf dein Comeback vorbereitet?
Mit dem Superbike konnte ich nicht testen, ich bin nur Supermoto gefahren. Aber schon auf der Rennstrecke. Es war okay. Aber es ist eine Sache Supermoto zu fahren, und etwas anderes Superbike zu fahren. Vor allem bin ich froh, dass ich jetzt schon wieder fahren kann. Erst hieß es, ich werde 90 Tage ausfallen, jetzt bin ich schon nach zweieinhalb Monaten zurück. Den Rest gehe ich Schritt für Schritt an.
Bei deinem Sturz in Australien bist du knapp dem Rollstuhl entkommen. Wie gehst du mental damit um?
Mir ist klar, dass das ein schlimmer Unfall war. Natürlich hatte ich Angst, dass ich mich so am Rücken verletzt habe, dass ich meine Beine nicht mehr benützen kann – oder Schlimmeres. Das hast du immer im Hinterkopf. Aber mit diesem Risiko musst du als Rennfahrer klarkommen und dich ihm stellen.
Du kannst dein Gehirn abschalten, wenn du auf dem Motorrad sitzt?
Das ist längst passiert...