Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Rea nach Zweikampf: «Jeder denkt an Rossi/Márquez»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea (1) gegen Tom Sykes

Jonathan Rea (1) gegen Tom Sykes

Selten sehen wir Teamkollegen so hart gegeneinander kämpfen, wie es die Kawasaki-Asse Tom Sykes und Jonathan Rea im zweiten Rennen der Superbike-WM in Thailand taten. «Es gibt eine Grenze», meint Rea.

Im vierten Rennen der Saison erlitt Weltmeister Jonathan Rea seine erste Niederlage – gegen Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes. Die letzten Runden zwischen den beiden waren atemraubend, aber auch grenzwertig. Sykes verteidigte sich mit allen Waffen und Finessen und konnte den Nordiren schließlich um 0,190 sec niederringen.

«Die letzten zehn Runden hatte ich eine viel bessere Pace als Tom», hielt Rea fest. «Immer, wenn ich die Chance hatte ihn zu überholen, blockte er mich, er hat seinen Job in Führung zu bleiben wirklich sehr gut erledigt. Ich wollte gewinnen und habe es dreimal heftig versucht. Aber gegen Tom ein Rennen zu gewinnen, wenn er mit dem Motorrad glücklich ist, stark und auf Verteidigung fährt, da musst du dich echt reinhängen. In der letzten Runde habe ich es zweimal versucht, er konnte aber gleich wieder kontern. Ich kann ihn nur loben.»

Sykes fuhr auf den Geraden Schlangenlinien, vor jeder Kurve machte er innen die Türe zu, fuhr permanent Kampflinie. Es war offensichtlich, dass er nicht so schnell wie sein Verfolger war, ihm blieb nichts anderes übrig. «Jeder konnte sehen, dass er alles unternahm, um in Führung zu bleiben», sagte Rea zu SPEEDWEEK.com. «Ich will nicht sagen, dass er sich zu sehr gewehrt hat, weil ich seinen Sieg nicht schmälern will – er fuhr sehr gut. Dass er so viel gegeben hat um zu gewinnen, ist gut. Wir sind Teamkollegen, aber jeder kämpft für sich. Vielleicht können wir diese Fahrweise in meine zukünftige Rennstrategie integrieren.»

Hättest du dich an Toms Stelle gleich verhalten und dich auf Biegen und Brechen verteidigt? Rea: «Wenn du bei 280 km/h mit einem 165 Kilogramm schweren Motorrad anfängst auf den Geraden Kurven zu fahren, dann ist das angsteinflößend. Aber so ist Racing, für die Fans war es sicher großartig. Doch es gibt eine Grenze. In der Formel 1 gibt es dafür eine Regel. Im MotoGP-Rennen in Argentinien letztes Jahr gab es eine Kontroverse zwischen Rossi und Márquez. Man muss sein Gehirn benützen, der Sport ist gefährlich. Ich setze mich lieber mit der richtigen Taktik durch. Aber noch mal: Sykes hat seinen Job sehr gut gemeistert – ich war viel schneller als er.»

In der Weltmeisterschaft führt Rea mit 95 von 100 möglichen Punkten. Seine Verfolger: Tom Sykes (66/Kawasaki), Michael van der Mark (65/Honda), Chaz Davies (55/Ducati) und Sylvain Guintoli (40/Yamaha).

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