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Anthony West zeigt, was die Pedercini-Kawasaki kann

Von Ivo Schützbach
Anthony West vor Roman Ramos und Markus Reiterberger

Anthony West vor Roman Ramos und Markus Reiterberger

In seinem dritten Rennen in der Superbike-WM fuhr Anthony West in Donington Park mit der Pedercini-Kawasaki zum dritten Mal in die Top-10. Wurde dem italienischen Team jahrelang Unrecht getan?

Das Pedercini-Team gehört zur Superbike-WM wie Lemmy zu Motörhead. Trotzdem hat die Truppe aus Italien seit jeher den Ruf, ein Hinterbänkler-Team zu sein. Angesichts der Ergebnisse in der Vergangenheit nachvollziehbar.

Seit Anthony West für Pedercini Kawasaki fährt, ist alles anders. Auf einmal sieht man die ZX-10R im Kampf mit den BMW-Piloten Abraham, Reiterberger und Brookes, Javier Fores auf seiner Werks-Ducati ließ der Australier in Donington glatt stehen.

Obwohl West beinahe von Alex De Angelis (IodaRacing Aprilia) abgeräumt wurde und dadurch einiges an Zeit verlor, kam er als Zehnter ins Ziel. Vor Fahrern wie Reiterberger, Fores, Ramos und Brookes.

«Das Team hatte nie die Ergebnisse, welche sie verdienen», hielt der Moto2-GP-Sieger gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Ihr Material ist sehr gut. Ich wäre nach meinem Einsatz in Sepang nicht ein weiteres Mal gefahren, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass das Bike gut genug für die Top-10 ist. Die Jungs im Team sind gut, alle sind freundlich zu mir, in der Box geht es professionell zu. Das einzige Problem ist, dass sie für mein Empfinden die letzten drei Jahre keine wirkliche Richtung hatten. Vielleicht kam ihnen dadurch die Motivation abhanden.»

West weiter: «Wir müssen an unserer Kommunikation arbeiten, beim Bike-Set-up gab es etwas Konfusion wegen dem was ich gesagt habe und was ich dachte gesagt zu haben. Ich hatte viele Probleme mit Wheelies, das Motorrad war sehr nervös. Ich habe dann mit Mechanikern aus dem Kawasaki-Werksteam gesprochen und sie haben mir erklärt, dass ich zu aggressiv fahre. Sie sagten mir, dass normale Fahrer an Stellen, wo ich 40 Prozent Gas gab, nur 20 Prozent Gas geben. Das hat die Elektronik durcheinander gebracht, sie konnte nicht mit mir mithalten. Dann habe ich mich über die Elektronik beschwert, weil sie nicht funktioniert. Als ich im Rennen sanfter fuhr, war es besser. Nach einigen Runden merkte ich, dass ich leicht in die Top-10 fahren kann. De Angelis sah eine Lücke, wo wirklich keine war, das pisst mich etwas an. Aber so etwas passiert manchmal.»

Mit Rang 5 im Regen von Sepang eroberte Anthony West das beste Ergebnis für Pedercini in der Teamgeschichte. Das Team war auch noch nie in der Lage, konstant in die Top-10 zu fahren. Kein Wunder, führt Teamchef Lucio Pedercini bereits Gespräche mit dem 34-Jährigen über eine weitere Zusammenarbeit.

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