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Donington-Sieger Tom Sykes: «Ich war selbstsüchtig»

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes feierte seinen siebten Sieg in Donington

Tom Sykes feierte seinen siebten Sieg in Donington

Seit 2013 hat Tom Sykes jeden Superbike-WM-Lauf in Donington Park gewonnen, heute den siebten in Folge. Doch selten musste der Kawasaki-Werksfahrer so hart dafür kämpfen.

In Donington Park ist Tom Sykes Favorit. Seit 2013. In keinem Rennen seit damals wurde der ehemalige Weltmeister besiegt, heute gewann er sein siebtes Rennen in Reihe. Dem vorangegangen ist die Pole-Position, welche er standesgemäß mit Rundenrekord (1:26,712 min) einfuhr. Mit Pole Nummer 5 in Donington, seiner 35. insgesamt, stellte Sykes den Rekord von Carl Fogarty ein.

Im Rennen lief es für den Engländer anfangs nicht perfekt. In der ersten Kurve wurde er von Chaz Davies (Ducati) überrumpelt, in der Folge pressten sich auch Davide Giugliano (Ducati) und Kawasaki-Teamkollege Jonathan Rea an ihm vorbei.

Davies eliminierte sich mit zwei Stürzen selbst, Rea hatte wiederholt Getriebeprobleme und fiel zurück. Giugliano kämpfte Sykes sechs Runden vor Schluss in Melbourne-Hairpin nieder.

«Nachdem ich nur noch Vierter war dachte ich, dass es schwierig bis unmöglich wird das Rennen zu gewinnen», erzählte Sykes SPEEDWEEK.com. «Dann konnte ich aber Boden gutmachen, entsprechend glücklich bin ich. Für das Rennen am Sonntag ist mein Plan einfach: Ich will stärker, sicherer und konstanter sein. Heute hatte ich einige Probleme. Wir müssen herausfinden, weshalb ich keine 1:27er-Rundenzeiten fahren konnte, in den Trainings gingen mir diese leicht von der Hand.»

In Assen sagte Sykes zum ersten Mal, dass er sich jetzt auf dem Motorrad wohlfühle. In Sepang ließ er im ersten Rennen einen famosen Sieg folgen. In Donington Park ist er ebenfalls das Maß der Dinge.

Was hat sich seit Assen geändert? «An meinem Speed und meinen Fähigkeiten als Fahrer hatte ich nie Zweifel», unterstrich der Engländer. «Kawasaki hat für dieses Jahr ein neues Modell gebracht, das ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Jetzt habe ich mein Werkzeug und muss mich daran anpassen. In der Vergangenheit war ich etwas selbstsüchtig, aber auch ich muss dem Motorrad geben, nach was es verlangt. Ich wollte immer, dass das Bike tut was ich will – jetzt haben wir einen guten Kompromiss gefunden. Sepang war die extremste Strecke der Saison und wir haben gewonnen. Dass Donington meine Heimstrecke ist, bedeutet gar nichts. Es ist eine Strecke, die aus zwei Teilen besteht und wir waren stark. In den schnellen Abschnitten brauchst du dicke Eier, glücklicherweise habe ich die.»

Weil Ducati-Werksfahrer Chaz Davies gleich zweimal stürzte und am Ende leer ausging, schloss Sykes mit seinen 25 Punkten bis auf 3 Punkte zum WM-Zweiten Waliser auf. Weltmeister Jonathan Rea knüpfte er neun Punkte ab, in der Gesamtwertung liegt Sykes als Dritter aber immer noch 61 Punkte zurück.

«Als ich Davies stürzen sah, konnte ich es kaum glauben», gab Sykes zu. «Du wünscht keinem Gegner, dass er stürzt. Er hatte wirklich Pech. Erst das technische Problem am Freitag, heute der Fahrfehler. Aber das passiert jedem mal. Für uns lief es heute glücklich, ich konnte mit meinen 25 Punkten viel auf ihn gutmachen.»

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