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Chaos in Monza: Keine Superbike-WM vor 2018

Von Ivo Schützbach
Fans haben die Rennen in Monza geliebt

Fans haben die Rennen in Monza geliebt

Die Verhandlungen mit Monza für die Superbike-WM stagnieren. Grund dafür sind Änderungen im Rennstrecken-Management. Dass die Formel 1 noch keinen neuen Vertrag hat, ist auch nicht hilfreich.

Monza hatte einen bis einschließlich 2014 laufenden Vertrag für die Superbike-WM, dieser war aber an die gültige FIM-Homologation geknüpft. Diese gab es nach der Saison 2013 nicht mehr, denn Monza ist nicht nur eine der ältesten Rennstrecken, auch unter Sicherheitsaspekten ist sie ein Dinosaurier. Deshalb wurde die Rennstrecke im März 2015 von Vertretern der FIM und Dorna inspiziert, um die erforderlichen Umbauarbeiten zu besprechen. Im Fokus: Die erste Schikane sowie die Curva Grande.

Im November 2015 wurde die Rückkehr von Monza am Wochenende vom 24. Juli im Kalender der Superbike-WM 2016 offiziell bekanntgegeben. Doch nur drei Monate später deckte SPEEDWEEK.com auf: Die Umbauarbeiten verzögern sich, der von den Fans ersehnte Event wurde abgesagt.

Im April 2016 veröffentlichten die Monza-Macher, dass die Superbike-WM definitiv 2017 nach Monza zurückkehren soll: «SIAS Spa betont, dass im März mit der Dorna ein Vertrag zur Rückkehr der Superbike-WM nach Monza im Jahr 2017 abgeschlossen wurde. Bis Juli 2016 werden alle beteiligten Institutionen die Anpassungen am Layout definiert haben; die Umbauarbeiten werden so terminiert, dass die Superbike-WM 2017 stattfinden kann.»

Der Juli ist vorbei, passiert ist nichts. Inzwischen ist klar, dass die Superbike-WM frühestens 2018 in den königlichen Park zurückkehrt – wenn überhaupt. Mit Misano und Imola gibt es bereits zwei Rennen in Italien.

«In Monza wurde die letzten Monate das Management geändert, der Präsident und der Präsident des Automobilclubs», erklärte Superbike-Championship-Director Daniel Carrera gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich war im Juni in Mailand und hatte erwartet, dass sie mir mitteilen, dass aus dem Rennen nichts wird, dass sie sich auf die Formel 1 konzentrieren wollen. Aber das war nicht der Fall. Stattdessen erzählten sie mir, dass in ihren Zukunftsplänen auch Motorradrennen Bestandteil sind. Sie müssen aber bei null beginnen, weil es viele politische Probleme zwischen der Lokalregierung, der Motorrad- und Automobil-Föderation gibt, was die Streckenhomologation betrifft. Monza bat uns um ein Jahr Aufschub, um die Wünsche aller Parteien unter einen Hut zu bekommen – und es sind viele Parteien involviert.»

SIAS Spa teilte auch mit, dass die Verhandlungen bezüglich Superbike-WM nichts mit der Formel 1 zu tun hätten. Die Zukunft des Großen Preises von Italien soll demnächst geklärt sein. Angelo Sticchi Damiani, Präsident des italienischen Automobilverbands ACI, hat Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone die jüngste Offerte gesandt, der Vorschlag beinhaltet einen Vier-Jahres-Vertrag von 2017 bis einschließlich 2020, für 22 Millionen Euro Antrittsgebühr pro Rennen. Nun liegt der Ball wieder beim Baumeister der modernen Formel 1.

«Das notwendige Geld ist da, unser Vorschlag wird derzeit ausformuliert», sagte der frühere Mailänder Rennfahrer Ivan Capelli. Angeblich ist bereits eine Anzahlung Richtung London getätigt worden. «Monza ist das Heim dieses Rennens, das ist aus historischer Sicht nachvollziehbar. Das Ziel besteht nun darin, einen Vertrag zu schließen, der später vorzeitig bis 2022 verlängert wird.»

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