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Joshua Brookes (BMW): «Ich bin nicht das Problem»

Von Ivo Schützbach
Joshua Brookes hadert mit der BMW S1000RR

Joshua Brookes hadert mit der BMW S1000RR

Der Britische Superbike-Meister Joshua Brookes ist für 2017 ohne Team, seinen WM-Platz bei Milwaukee wird er verlieren. Den Vorwurf, er habe keine Ahnung von Elektronik, will er nicht stehen lassen.

Auf die grandiose Saison 2015, in der Joshua Brookes gemeinsam mit Milwaukee Yamaha Britischer Superbike-Meister wurde, folgte in diesem Jahr in der Weltmeisterschaft der tiefe Fall. Nach 18 von 26 WM-Läufen ist der 33-Jährige lediglich WM-15., nur dreimal schaffte er es in die Top-10.

Milwaukee-Teamchef Shaun Muir hat Brookes bereits mitgeteilt, dass er 2017 nicht mehr im Team dabei ist. Dem Australier ist bewusst, dass es schwierig wird, in der Superbike-WM ein neues Team zu finden. Zumal ihm vorgeworfen wird, er komme mit der Elektronik der heutigen Rennmaschinen nicht zurecht. «Aus Elektroniksicht ist Josh ein Neandertaler», ist im Milwaukee-Team zu hören.

Brookes schließt deshalb nicht aus, das er 2017 Britische, Amerikanische oder Japanische Meisterschaft fährt, sogar einen Job als Testpilot kann er sich vorstellen.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem Dritten der Supersport-WM 2008.

Josh, weshalb hast du mit der BMW S1000RR so arge Probleme?

Das kann ich gar nicht genau sagen, es ist nicht eindeutig. In vielen kleinen Bereichen wird das Bike einfach nicht besser. Ich hatte Probleme mit der Elektronik, die Verbindung zwischen Gasgriff und Motor stimmte für mich nicht. Es hat einige Rennen gedauert, bis wir die richtige Richtung eingeschlagen haben. Als das korrigiert war, habe ich mich verstärkt dem Chassis gewidmet.

Als ich das erste Mal auf dem Motorrad saß, dachte ich mir, meine Probleme würden von der Elektronik verursacht. Nach einigen Änderungen war ich mir nicht mehr so sicher, ich vermutete dann ein falsches Zusammenspiel aus Chassis und Federelementen. Wir nahmen sehr viele Änderungen vor, brachten das Motorrad aber nie so hin, dass es Grip hat und so in die Kurven einbiegt, dass ich mich schnell fühle. So ist es nach wie vor. Ich komme zu den Rennen, fahre und erzähle den Mechanikern meine Eindrücke, wo das Bike nervös und der Grip niedrig ist, wo es an Leistung fehlt. Punkt für Punkt versuche ich das über eine Runde zu erklären und hoffe auf Verbesserungen. Auf die großen Änderungen warte ich aber nach wie vor.

Ist es ein Problem für dich, dass du es in der Weltmeisterschaft mit sehr ausgefeilter Elektronik zu tun hast, während es in der Britischen Meisterschaft nicht mal eine Traktionskontrolle gibt?

Das glaube ich nicht. Bei den 8 Stunden von Suzuka fuhr ich 2013 und dieses Jahr mit der Werks-Suzuki aufs Podest. Mit der Werks-Yamaha wurde ich in Suzuka Vierter, diese hatte sehr ausgefeilte Elektronik.

2011 hatten wir in BSB komplett offene Elektronik, wie in der Superbike-WM. Mit Traktionskontrolle, Anti-Wheelie, Mappings für das Drehmoment und die Drosselklappen. Das war das komplette System von Magneti Marelli. Erst 2012 wurde das Reglement geändert.

Ich fahre seit vielen Jahren, saß auf verschiedenen Bikes und musste mich an die jeweiligen technischen Regeln anpassen. Elektronik entwickelt sich über die Jahre, ich hatte nie große Probleme damit.

Ich glaube fest daran, dass ich nicht das Problem bin. Andere glauben das vielleicht, aber jede Geschichte hat zwei Seiten.

Magst du es, wenn die Elektronik viel regelt oder ist weniger für dich mehr?

Wenn sie mir hilft, dann will ich die Hilfe. Wenn jeder in der Startaufstellung damit fährt, dann musst du sie nützen, sonst haben die anderen einen Vorteil.

Haben alle in der Startaufstellung die gleichen Voraussetzungen, dann bevorzuge ich es, ohne zu fahren.

Mir ist klar, dass ich mich in jeder Meisterschaft in eine Position bringen muss, in der ich die gleichen Chancen wie alle anderen habe.

Ich erwarte, dass mir die Elektronik hilft. Im Moment scheint sie aber keinen guten Job zu machen.

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