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Oschersleben Sprint: Öl-Desaster und Birchall-Sieg

Von Rudi Hagen
Ben und Tom Birchall (16) gelang ein Start-Ziel-Sieg

Ben und Tom Birchall (16) gelang ein Start-Ziel-Sieg

Das Sprintrennen der Sidecar-WM in Oschersleben gewannen die überragenden Brüder Ben und Tom Birchall. Mehr als das Prozessionsrennen aber sorgte viel Öl auf und neben der Strecke für Aufregung.

Das Sprintrennen zum zweiten Durchgang der Seitenwagen-WM in der Motorsport Arena Oschersleben ist schnell erzählt. Nach dem Startgetümmel auf der 3,696 km langen Strecke lagen die britischen Brüder Ben und Tom Birchall in Führung, bauten diese im Verlaufe der zwölf Runden kontinuierlich aus und siegten am Ende klar.

Mit fast zehn Sekunden Rückstand kam das gemischte finnische Doppel Pekka Päivärinta/Kirsi Kainulainen ins Ziel. Die Drittplatzierten, die Briten John Holden/Mark Wilkes, wurden Dritte mit einer Lücke von knapp 39 Sekunden. Vierte wurden Bennie Streuer und Freundin Ilse de Haas, denen zuletzt nur 7.453 Sekunden auf Holden/Wilkes fehlten.

Das brachte den ansonsten so zurückhaltenden Streuer, und nicht nur ihn, nach dem Rennen auf die Palme. Im Parc fermé zeigte der Weltmeister von 2015 auf Holdens Kawasaki: «Der hat die letzten Runden Öl verloren und ich habe das dem Marshall auch angezeigt, der hat mir zurückgewinnt, aber nichts ist passiert. Das hat uns vielleicht Platz 3 gekostet.»

Auch andere Fahrer beschwerten sich vor den Augen der technischen Kommissare lautstark. In der Tat war das gesamte Boot von Holdens Kawasaki LCR ölverschmiert und unter dem Heck tropfte immer noch das Schmiermittel auf den Asphalt.

Nach einer eingehenden Untersuchung stellte sich John Holden, die Siegerehrung war da schon vorbei, den übrigen Teams. «Ich bitte um Entschuldigung, aber ich habe erst in der letzten Runde das Klopfen meines Beifahrers gespürt, da bin ich dann die Runde zu Ende gefahren.»

Schon vor dem Rennen spielte Öl auf der Strecke eine unrühmliche Rolle. Auf dem Weg zur Einführungsrunde platzte bei Eckart Rösingers Suzuki Baker der Motor, übrigens der dritte an diesem Wochenende und versaute die Strecke.

Das neue Ölreinigungs-System in Oschersleben wurde dann mit Erfolg eingesetzt, aber es dauerte eine Dreiviertelstunde, ehe es endlich losging. Dies und Holdens Desaster führte später dazu, dass der anschließende Endurance-WM-Lauf erst mit erheblicher Verspätung beginnen konnte.

Und noch etwas sorgte zumindest bei der Sidecar-Fraktion für zusätzliche Aufregung. Das ein oder andere Team war der Meinung, dass Günther Bachmaier kurz nach dem Start zu hart gefahren wäre. Dabei gab es eine Kollision mit Michael Grabmüller/Sophia Kirchhofer, die dazu führte, dass der Kotflügel von Bachmaiers Seitenwagen eingedrückt wurde.

Als der Reifen zu rauchen begann und die Marshalls schwarze Flaggen schwenkten, hielt Bachmaier an, drückte den Kotflügel wieder heraus und fuhr dem Feld mit seiner Aushilfsbeifahrerin Helen Deeley (GB) hinterher. «Ich hatte keinen Platz auszuweichen», sagte Bachmaier später zu SPEEDWEEK.com »und außerdem ist das hier Racing und keine Spazierfahrt.»

Ergebnis Seitenwagen-WM Oschersleben Sprintrace:

1. Ben Birchall/Tom Birchall (GB) 
2. Pekka Päivärinta/Kirsi Kainulainen (FIN), Rückstand 9.967 sec
3. John Holden/Mark Wilkes (GB), 38.691
4. Bennie Streuer/Ilse de Haas (NL), 46.144
5. Scott Lawrie/Ben Hughes (GB), 1:03.717 min
6. Michael Grabmüller/Sophia Kirchhofer (A/CH), 1:04.033
7. Peter Kimeswenger/Jens Lehnertz (A/D), 1:06.306
8. Lewis Blackstock/Patrick Rosney (GB), 1:11.105
9. Janez Remše/Robbie Shorter (SLO/NZE), 1:28.513
10. Estelle Leblond/Mélanie Farnier (F), 1:29.621
11. Jakob Rutz/Manuel Hirschi (CH), 1 Runde
12. Günther Bachmaier/Helen Deeley (A/GB), 2 Rd.
Nicht qualifiziert:
Francois Leblond/Bruno Picquoin (F), 8 Rd.
Nicht gestartet:
Eckart Rösinger/Steffen Werner (D)

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