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Lucas Krieg: Gibt es nachträglich den WM-Laufsieg?

Von Helmut Ohner
Bis vor dem Sidecar Festival in Oschersleben war ein siebenter Platz bei einem WM-Lauf das höchste der Gefühle. Jetzt hat Lucas Krieg zwei zweite Plätze auf seinem Konto. Sogar ein Sieg ist noch im Bereich des Möglichen.

Lucas Krieg wurde die Liebe für den Seitenwagensport sozusagen in die Wiege gelegt, war doch sein Vater André bereits ein gefragter Beifahrer in der Szene. Und weil der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, setzte sich der junge Deutsche bei Lennard Göttlich als Passagier in den Beiwagen. Mit durchaus herzeigbaren Ergebnissen. Im Vorjahr beendeten die junge Paarung die IDM Seitenwagen an der dritten Stelle.

Seit 2023 nahmen Göttlich/Krieg an der Weltmeisterschaft teil, so auch dieses Jahr, doch die Saison verlief gar nicht nach ihren Vorstellungen. Immer wieder brachten sie kostenintensive Motorschäden um den Lohn der Anstrengungen. Entnervt verkündete Göttlich wenige Tage vor dem WM-Finale in Oschersleben sein Karriereende als Seitenwagen-Pilot.

Krieg blieb nicht lange ohne Engagement, denn Markus Schlosser hatte sich nach dem zweiten Assen-Wochenende in Assen von Luca Schmidt getrennt und war auf der Suche nach einem ebenbürtigen Ersatz, um mit ihm seine theoretische Chance auf den Weltmeistertitel zu wahren. Mit dem zweiten WM-Titel für den Schweizer sollte es zwar nicht klappen, zwei zweite Plätze für das Duo waren aber eine Ausbeute, die sich sehen lassen konnte.

Nach den Rennen zeigte sich Schlosser mit seinem neuen Beifahrer zufrieden: «Lucas hat seine Sache richtig gut gemacht. Er hat gezeigt, dass er nicht nur sehr talentiert ist, sondern auch dass er bereit ist, zu lernen. Ende Oktober werden wir in Spanien nochmals gemeinsam trainieren. Da können wir abseits des Rennstresses einiges ausprobieren.»

Weil bei der technischen Nachkontrolle am Motor von Harry Payne/Kevin Rousseau die Möglichkeit eines Regelverstoßes festgestellt wurde, könnte es bei der Disqualifikation der Sieger des Hauptrennens nachträglich sogar noch den ersten WM-Laufsieg für Lucas Krieg geben. Er wäre nach Kevin Kölsch (2022) und Luca Schmidt (2023) der dritte junge Deutsche, dem in den letzten Jahren dieses Kunststück gelungen wäre.

Provisorisches Ergebnis, Oschersleben, Sprintrennen, 4. Oktober
1. Tim Reeves/Ferry Segers (GB), ARS Yamaha, 12 Runden in 22:31,541 min. 2. Markus Schlosser/Lucas Krieg (CH/D), LCR Yamaha, 7,673 sec zur. 3. Pekka Päivärinta/Adam Christie (FIN/GB), ARS Yamaha, +9,191 sec. 4. Harry Payne/Kevin Rousseau (GB/F), ARS Yamaha. 5. Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (D/F), ARS Yamaha. 6. Sam Christie/Tom Christie (GB), LCR Yamaha. 7. Joni Manninen/Tero Manninen (FIN), LCR Yamaha. 8. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), LCR Yamaha. 9. Rupert Archer/Ondrej Sedlacek (GB/CZ), ARS Yamaha. 10. Markus Venus/Thomas Hofer (D/CH). 11. Wiggert Kranenburg/Kevin Kölsch (NL/D), LCR Yamaha. 12. Raymond Leijdekkers/Calvin Leijdekkers (NL), LCR Yamaha. Schnellste Runde: Reeves/Segers in 1:50,895 min.

Provisorisches Ergebnis, Oschersleben, Hauptrennen, 5. Oktober
1. Harry Payne/Kevin Rousseau (GB/F), ARS Yamaha, 21 Runden in 33:01,591 min 2. Markus Schlosser/Lucas Krieg (CH/D), LCR Yamaha, 8,435 sec zur. 3. Sam Christie/Tom Christie (GB), LCR Yamaha, +16,706 sec. 4. Pekka Päivärinta/Adam Christie (FIN/GB), ARS Yamaha. 4. 5. Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (D/F), ARS Yamaha. 6. Rupert Archer/Ondrej Sedlacek (GB/CZ), ARS Yamaha. 7. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), LCR Yamaha. 8. Markus Venus/Thomas Hofer (D/CH). 9. Raymond Leijdekkers/Calvin Leijdekkers (NL), LCR Yamaha. Schnellste Runde: Payne/Rousseau in 1:32,735 min.

WM-Endstand (nach 14 Rennen) unter Vorbehalt:
1. Payne, 278 Punkte. 2. Christie, 243. 3. Schlosser/Luca Schmidt, 239. 4. Päivärinta, 180. 5. Archer, 90. 6. Cable, 84. 7. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), LCR Yamaha, 83. 8. Werkstetter, 83. 9. Venus, 73. 10. Paul Leglise/Marjorie Cescutti (F), LCR Yamaha, 71. 11. Tim Reeves/Ferry Segers (GB/NL), ARS Yamaha, 67. 12. Joni Manninen/Tero Manninen (FIN), LCR Yamaha, 61. 13. Sam Laidlow/Jack Laidlow (GB), LCR Yamaha, 48. 14. Lewis Blackstock/Oscar Lawrence (GB), LCR Yamaha. 15. Lennard Göttlich/Lucas Krieg (D), ARS Yamaha, 23. 16. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), LCR Yamaha, und Bennie Streuer/Manon Vissenberg (NL), beide 19. 18. Leijdekkers, 19. 19. Paul Kirby/Ema Salmon (GB/F), LCR Yamaha, 17. 20. Wiggert Kranenburg/Lucas Krieg (NL/D), LCR Yamaha, 16. 21. Robb Biggs/Ferry Segers (GB/NL), LCR Yamaha und Lewis Nicol/Clement Conil (GB/F), LCR Yamaha, beide 7. 23. Rob Atkinson/Mark Middleton (GB), ARS Yamaha, 7. 24. Cyril Vinet/Gerald Vinet (F), ARS Yamaha, 4. 25. Ezra Brouwer/Palmira ter Steeg (NL), R&R Yamaha, 3. 26. Rogier Weekers/Remco Moes (NL), R&R Yamaha, 2. 27. Claude Vinet/Leane Marsal (F), LCR Yamaha, 2.

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