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Erik Riss (23) hat höhere Ansprüche an sich selbst

Von Manuel Wüst
Erik Riss (vorne) zeigte ein gutes Rennen in Wittstock

Erik Riss (vorne) zeigte ein gutes Rennen in Wittstock

Nachdem Erik Riss den Winter in Australien verbracht hat, ist der zweifache Langbahnweltmeister zurück in Europa und hat bereits einige Rennen mit vielversprechenden Ergebnissen absolviert.

Zweimal Top-Scorer in der britischen Liga für King’s Lynn, bester Deutscher beim Hammer-Rennen in Wittstock und gemeinsam mit Bruder Mark Top-Scorer für das deutsche Team in Herxheim. Die Bilanz von Erik Riss zu Saisonbeginn kann sich sehen lassen – Grund genug für SPEEDWEEK.com, sich mit dem 23-Jährigen zu unterhalten.

Erik, du hast den Winter in Australien verbracht und konntest dort auch einige Rennen bestreiten. Wie sind deine Eindrücke und wie lief die Vorbereitung auf die Saison 2019?

Ich war hauptsächlich zum Urlaub drüben, da ich eine Freundin aus Australien habe. Ich habe drei Monate drüben gewohnt. Es war eigentlich dasselbe, wie wenn ich zu Hause war. Außer, dass das Wetter besser war. Ich habe mich genauso auf die Saison vorbereitet und konnte ein paar Rennen fahren, was natürlich top war. Und ich hatte Trainingsmöglichkeiten auf dem Motorrad. Es war anders als in den letzten vier Jahren. Ich fühle mich dieses Jahr besser, wenn ich in die Saison reingehe, dadurch dass ich im Winter schon Rennen gefahren bin.

Nach dem ersten Rennen in Manchester hast du gepostet, dass es noch viel zu tun gibt. Was willst du verbessern?

Beim Peter-Craven-Memorial habe ich ganz gut angefangen und es dann zum Ende hin ein bisschen verkackt, da war ich nicht mehr so zufrieden. Ich hatte mir einen Platz im Finale erwartet. Da habe ich mir nach dem Renen gesagt, es gibt noch was zu tun. Denn das Rennen war nicht das, was ich von mir selbst erwarte. In Ipswich lief es mit 12 von 15 Punkten ganz gut, es hätten auch 13 sein können, da ich im Finale zwei Runden geführt habe. Damit bin ich zufrieden, das ist auch mein Standard zwischen 12 und 15 Punkten pro Rennen, den ich von mir erwarte. Wenn es drunter liegt, bin ich mit mir selbst nicht zufrieden.

Du hast Ligaverträge in Großbritannien, Schweden und Deutschland. Hast du Polen bewusst außen vor gelassen?

Nein, ich habe in Polen nach einem Club gesucht, habe dort aber kein Glück. Ich weiß nicht woran es liegt, ob ich unterschätzt werde in Polen, oder ob es an meinen letzten Ergebnissen in Polen liegt. Im letzten Jahr bin ich in Pila ein Rennen gefahren und habe mit Zündungsproblemen null Punkte geholt, dann war die Saison für mich zu Ende. Vielleicht liegt es daran, dass die Polen nur auf die Resultate in Polen schauen.

Dein Bruder Mark sprach vom Zigeunerleben als Speedway-Profi. Du fährst selbst in drei Ligen, wenn sich in Polen etwas ergibt, sogar in vier. Wie kommst du damit klar?

Was Mark damit gemeint hat ist, wenn man in England zwei Ligen fährt, ist es ziemlich stressig. Wenn man selbst die Motorräder waschen und sich selbst um alles kümmern muss, dann ist das ein Zigeunerleben dort, das kann man so sagen. Man lebt zum Teil echt aus dem Rucksack für ein paar Tage und man kommt nie irgendwo nach Hause, beziehungsweise hat gar kein richtiges Zuhause. Für mich ist es wichtig, dass ich mich auch in England zuhause fühle. Ich teile mir jetzt mit einem anderen Fahrer eine Wohnung und habe eine eigene Werkstatt dort, das passt jetzt alles.

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