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Michael Härtel: Studium, polnische Liga und Langbahn

Von Rudi Hagen
Michael Härtel freut sich auf die polnische Liga

Michael Härtel freut sich auf die polnische Liga

Michael Härtel hat jetzt ein Maschinenbau-Studium begonnen. Der Dingolfinger freut sich aber auch auf seinen Einsatz mit dem AC Landhut in der polnischen Liga und will zudem wieder Langbahn fahren.

Auch für Michael Härtel war das durch die Folgen der Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 eine emotionale Achterbahnfahrt. «Zu Beginn des Jahres konnten wir noch in Frankreich trainieren und mein Hauptaugenmerk lag auf Speedway, wo ich in England einen Vertrag bei den King’s Lynn Stars unterschrieben hatte», erinnert sich der Bayer, der am 25. Januar 23 Jahre alt wird.

Aber Corona grätschte böse dazwischen und auf der Insel lief im Speedway gar nichts. Härtel: «Das war natürlich bitter, denn ich hatte dort gleich einen zweiten Rennstall eingerichtet mit zwei Motorrädern vor Ort und allem drum und dran, sogar ein extra Auto hatte ich besorgt, aber letztlich bin ich da kein einziges Mal gefahren. Irgendwann habe ich dann mein Zeug wieder rüber nach Deutschland geholt.»

Ein Angebot aus Schweden von Vetlanda Speedway kam da gerade recht für Michael Härtel. «Die Top-Jungs aus Polen konnten da nicht fahren, da sie in der Extra-Liga fahren mussten, so habe ich eine Chance bekommen. Die Liga startete im August, und ich bin da ein paar Rennen gefahren, das war für mich eine tolle Erfahrung. Vetlanda ist ein super Club mit super Leuten.»

Auch ein Prädikat, das einzige des DMSB in diesem Jahr, konnte Härtel noch mitfahren und gewinnen. Auf ihrer Heimbahn gewannen Härtel, Valentin Grohbauer und Julian Bielmeier als AC Landshut Devils den DSMB-Speedway-Paar-Cup. «Das war eine tolle Veranstaltung», blickt Härtel zurück, «obwohl die Wetterverhältnisse etwas erschwerend waren. Aber einige meiner Sponsoren waren da, Landshut liegt bei mir vor der Haustür, dieses Prädikat ist mit den Rennen in Schweden die einzige tolle Erinnerung an dieses Sportjahr.»

Beruflich hat Michael Härtel klugerweise früh die Zeichen der Zeit erkannt. Nach seinem Fachabitur hat er eine Ausbildung zum Industriemechaniker abgeschlossen und zum Wintersemester ein Maschinenbau-Studium an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut begonnen.

«Das hatte ich sowieso vor, auch wenn Corona nicht gewesen wäre», so Härtel zu seinen Plänen, «eigentlich wollte ich zuerst ein paar Jahre als Speedway-Profi fahren, um dann zu studieren, so ist meine Entscheidung hierfür eben jetzt gefallen. Die Planungssicherheit im Sport ist momentan einfach nicht gegeben. Jetzt will ich irgendwann mein Studium abschließen, um dann einen guten Job zu bekommen.»

Die Pläne des AC Landshut, in der kommenden Saison in der polnischen Liga zu starten, begrüßt Michael Härtel. « Das passt mir ganz gut in den Kram, denn das ist relativ gut zu bewerkstelligen, es ist nicht der Mega-Aufwand und man hat sichere Rennen. Mein Ziel ist, mit Landshut dort gut mitzufahren und einen guten Teamplatz zu sichern. Wir haben eine gute Mannschaft und könnten dort eventuell weiter vorne mitfahren. Außerdem kommt man dadurch auch ein bisschen weg vom Studieren, man hat seinen Kopf mal woanders, vielleicht ist auch ein wenig Geld zu verdienen und es macht ja auch einfach mega Spaß, Speedway und Langbahn zu fahren.»

Langbahn? Wie bitte?

Härtel: «Ja natürlich, der Langbahnsport ist auch sehr interessant und attraktiv. Man sieht das jetzt an den Fahrern, die der Langbahn schon den Rücken zugekehrt hatten und nun wieder zurückkommen wollen, wie Erik Riss, aber auch Jannick de Jong nach seiner Sperre. Und da bin auch ich nicht abgeneigt, wieder Langbahn zu fahren, der Langbahn-GP interessiert mich natürlich.»

Aber jetzt will Michael Härtel erst einmal in seinem Studium «alles einigermaßen gut hinbringen», wie er sagt. »Im Januar und Februar sind schon die ersten Prüfungen terminiert und über den Sommer stehen Matheprüfungen und ein paar andere Knallerprüfungen an. Darauf will ich mich vorrangig konzentrieren. Und ich will gesund bleiben und gut über den Winter kommen.»

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