Valentino Rossi sucht das Glück

Deddens: Spass und Polizeischule

Von Jan Sievers
René Deddens hat nichts verlernt

René Deddens hat nichts verlernt

In Brokstedt feierte René Deddens ein Comeback nach Mass. Nach zweijähriger Pause gewann er sein erstes Rennen.

Der junge Mann aus Emstek zählte zu den hoffnungsvollsten Nachwuchspiloten Deutschlands, bis er Ende Oktober 2010 im zarten Alter von 18, seinen Stahlschuh an den Nagel hing und sich für eine Karriere bei der Polizei entschied. «Ich musste mein Abitur nachholen und mehrere Praktika bei der Polizei machen, bis ich nun endlich meinen Studienplatz an der Polizeiakademie bekommen habe», sagt der 20-Jährige. «Ab Oktober muss ich noch für drei Jahre studieren, bis ich Polizeikommissar bin.»

Seit Anfang des Jahres trainierte Deddens fleissig und fasste den Entschluss wieder aufs Motorrad zu steigen. «Ich habe mir gesagt, dass ich das machen will, was mir Spass macht. Ich war bei Sönke Petersen in der Reha und habe da jemanden kennengelernt, der Querschnittsgelähmt ist. Sein Unfall passierte beim Spielen mit seinen Kindern – er war vom Sofa gefallen und kann seitdem fast nichts mehr machen. Da dachte ich mir, dass wenn mir was passieren sollte, es von Gott kommt und da ist es egal, ob ich Speedway fahre oder auf der Strasse überfahren werde.»

Nun soll für ihn der Spass im Vordergrund stehen. Was nicht heisst, dass er das Rennen fahren nicht ernst nimmt. Wer ihn kennt, weiss dass er bei allem was er anfasst, hochmotiviert ist. Deddens: «Ich will es nur nicht mehr zu verbissen sehen, sondern Spass haben. Wenn man sich die vielen Australier anschaut, die den Deutschen um die Ohren fahren, wird es deutlich. Die sind auch deshalb so gut, weil sie einfach tierisch Spass haben, bei dem was sie machen. Ich selbst will in diesem Jahr noch viel Erfahrung sammeln und freue mich auf meine Einsätze in der 2. Bundesliga für den MC Güstrow.»

Weshalb der vierfache Weltmeister Robert Barth den meisten deutschen Fahrern eine grundlegend falsche Denkweise attestiert, lesen Sie in seiner exklusiven Kolumne in Ausgabe 34 der Wochenzeitschrift SPEEDWEEK – seit 7. August für 2,20 Euro / Fr. 3.80 im Handel!

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