Valentino Rossi sucht das Glück

Speedway-GP-Premiere in Kroatien

Von Jan Sievers
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Am Samstag geht der Kampf um die Speedway-Weltmeisterschaft in die nächste Runde. Im Milenium-Stadion in Gorican findet der erste kroatische Speedway-Grand-Prix statt.

Es ist nicht nur das erste Gastspiel der GP-Serie in Gorican, sondern auch für die meisten Fahrer das erste Renn-Rendezvous mit der 305 Meter langen Bahn.

Für den Grossteil der Fahrer ist die Bahn in dem kroatischen Dorf absolutes Neuland. Einen ersten Eindruck bei Testfahrten im Frühjahr, als in unseren Breiten noch strenger Frost herrschte, konnten unter anderem [*Person Tomasz Gollob*], [*Person Jaroslaw Hampel*], [*Person Fredrik Lindgren*] und [*Person Nicki Pedersen*] sammeln.

Neben der offenen Frage, wer in diesem Jahr Weltmeister wird, ist der Kampf um die Top-8-Plätze genauso spannend. Denn nur die Top-8, sind mit Sicherheit auch im nächsten Jahr beim Speedway-GP dabei. Ausser Fredrik Lindgren, der beim GP-Challenge als einziger aktueller GP-Star die Qualifikation für die Serie im nächsten Jahr aus eigener Kraft schaffte, hat noch niemand eine Startgarantie.

Zwischen dem Achtplatzierten [*Person Andreas Jonsson*] (55 GP-Punkte) und [*Person Magnus Zetterström*] (46) auf Platz 13, liegen nur neun Punkte. Den rettenden achten Platz vor Augen, aber auch noch nicht in der Tasche haben die beiden Ex-Weltmeister Nicki Pedersen und Greg Hancock. Beide suchen im GP noch nach der Form der letzten Jahre und werden alles daran setzen, nicht auf eine permanente Dauer-Wildcard für das nächste Jahr hoffen zu müssen.

Gegenwärtig ist der Kampf um WM-Gold ein Zweikampf zwischen den beiden Polen [*Person Tomasz Gollob*] und [*Person Jaroslaw Hampel*]. Gollob liegt fünf Punkte vor seinem Landsmann und ist derzeit in bestechender Form. Aus dem Zwei- kann aber auch ein Dreikampf werden. Hampel machte beim letzten Lauf in Malilla ungewöhnlich viele Fehler, die Jason Crump zur Aufholjagd nutzte. Zwölf Punkte Rückstand des Australiers auf Hampel sind zwar eine Menge Holz, aber im Speedway ist alles möglich.

In aufstrebender Form befindet sich Rune Holta (4.). Der Malilla-GP-Sieger, katapultierte sich auf den vierten Platz und verdrängte damit Kenneth Bjerre auf Platz fünf. Der kleine Däne führte die WM sogar zwischenzeitlich an. Mittlerweile wurde er jedoch schon auf den fünften Platz durchgereicht, da er seine Form vom Saisonanfang vermissen lässt. Seine Aussichten auf den Titel, bei noch vier ausstehenden Rennen und 32 Punkten Rückstand an die Spitze, sind nahezu aussichtslos.

Chris Holder (6.) fährt ein starkes Rookie-Jahr. Der 22-jährige Australier konnte mit dem Sieg in Cardiff bereits einen GP-Sieg einsacken. Seitdem er beim Speedway-World-Cup dem Druck nicht standhielt, als sein Team ihn in den letzten beiden Läufen besonders brauchte und er nur Letzter wurde, fährt der Aussie etwas seiner Form hinterher. Der straffste Terminkalender seit Beginn seiner Karriere, machen dem Sydneysider zu schaffen.

Obwohl Holder mit elf Punkten Polster auf den achten Platz noch Luft hat, fängt bei ihm der Kampf ums Überleben im GP an.

Mit Hans Andersen (61), Andreas Jonsson (55), Greg Hancock (53), Nicki Pedersen (51), Chris Harris (51), Magnus Zetterström (46) hat er harte Gegner im Nacken, für die es alle ums Überleben im Speedway-GP geht.


Zwischen den Streithähnen um die Top-8-Plätze, liegt Fredrik Lindgren auf Platz neun. Der Schwede fährt jedoch quasi ausser Konkurrenz, da er sich als einziger aktueller GP-Starter, bereits über den Challenge für die Serie im kommenden Jahr qualifiziert hat. Sollte Lindgren noch in die Top-8 rutschen, ist auch der Neuntplazierte automatisch im nächsten Jahr dabei.

Nicki Pedersen und Hans Andersen haben sich aus dem Krankenlager zurück gemeldet. Die beiden Dänen kollidierten beim Grand Prix in Malilla mit dem Resultat, dass sich Pedersens verheilter Schulterblattbruch, danach wie Wackelpudding anfühlte und Andersen sich zwei Finger brach. Der dreifache Weltmeister Nicki Pedersen feierte mit 13 Punkten in der schwedischen Liga am Dienstag ein grossartiges Comeback. Andersen hat mit seinen vier Punkten aus dem polnischen Ligarennen vom Mittwoch noch Luft nach oben.

Ein Verletzter, der sich in diesem Jahr nicht mehr zurück melden wird, ist Emil Sajfutdinov. Der WM-Dritte wird mit einer Verletzung am Handgelenk, zugezogen in Malilla bei einem Crash mit Tomasz Gollob, bis zum Saisonende fehlen und auf seine Einberufung als permanenter Wildcard-Fahrer für 2011 warten müssen. Davey Watt wird ihn bis Saisonende im Speedway-GP vertreten.

Mit einer Wildcard für den kroatischen GP ausgestattet, geht Jurica Pavlic in das Rennen. Der Sohn vom Stadioneigner ist auch der Bahnrekordhalter. Niemand kennt die Bahn, auf der er nahezu täglich trainiert, auch nur annähernd so gut wie er. Wie viel sein Bahnrekord wert ist, wird sich zeigen, wenn die gesamte Weltelite ihr Stelldichein im Milenium-Stadion gibt.

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