Valentino Rossi sucht das Glück

Die U21-WM ist ein teures Pflaster

Von Jan Sievers
Michael Jepsen Jensen gilt als kommender Star

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Mit drei Punkten Vorsprung geht Michael Jepsen Jensen in die abschliessenden Speedway-U21-WM-Läufe in Argentinien. Der WM-Titel könnte für den GP-Sieger sehr teuer werden.

Du bist WM-Führender, hast mit Dänemark Gold bei der Team-WM geholt und hast den Grand Prix in Vojens gewonnen. Du musst sehr zufrieden sein mit deiner Saison?

Nein ich bin noch nicht zufrieden. Die Saison war ganz gut, ich war nicht so schlecht, aber es hätte auch besser sein können. Ich machte auch ein paar Fehler. Ich habe seit diesem Jahr neue Mechaniker und mit ihnen habe ich einen Schritt nach vorne gemacht.
 
Woher nimmt ein 20-Jähriger das Selbstvertrauen, um den gestandenen Piloten um die Ohren zu fahren?

Ich weiss auch nicht. Ich versuche nicht zu viel nachzudenken und einfach aufs Motorrad zu springen. Ich hatte einige üble Stürze im letzten Jahr, das ist der Grund, warum da nicht viel gelaufen ist. Diese Saison läuft es besser, ich hatte keine schweren Stürze.

Neidisch blickt man nach Dänemark, wie dort ein Talent nach dem anderen hervorgebracht wird. Der dreifache Weltmeister Erik Gundersen ist Nationaltrainer.

Meine grösste Hilfe war auf jeden Fall mein Vater und die Unterstützung meiner Familie. Erik wurde in meinem letzten Jahr als 80er-Fahrer Trainer, und ich hatte einige Trainings mit ihm. Er half mir auch bei meinem Aufstieg in der 500er-Klasse. Er hat mir sehr geholfen, er war immer da, wenn ich ihn brauchte. Es ist schön zu wissen, dass ich ihn jederzeit anrufen kann, wenn ich denke, dass alles schlecht läuft und ich nicht weiss, was zu tun ist. Bis jetzt brauchte ich ihn deswegen noch nicht anrufen, aber es ist gut zu wissen, dass ich es kann.

Als Sieger des letzten Grand Prix in Vojens hast du die Charts der potenziellen Wildcard-Kandidaten gestürmt. Wärst du enttäuscht, wenn du sie nicht bekommen würdest? Bist du an der Reihe, eine zu bekommen?

Ich weiss nicht, das habe ich nicht zu entscheiden. Ich habe da noch nicht so viel drüber nachgedacht. Wenn ich im GP bin, bin ich im GP und wäre sehr glücklich dabei zu sein. Wenn nicht, dann muss ich ein weiteres Jahr warten, um reinzukommen. Ich nehme alles Schritt für Schritt und habe keinen Grund zur Eile.

Die FIM benützt euch als Versuchskaninchen, um zum ersten Mal WM-Läufe in Südamerika durchzuführen. Die letzten beiden Runden der U21-WM sind in Bahia Blanca. Müsst ihr euch um die Logistik selbst kümmern?

Ich glaube, dass sie sich um die Motorräder kümmern. Sie decken aber einfach nicht genug der Kosten ab. Sie zahlen nur den Flug für mich und einen Mechaniker. Es wird so teuer. Ich muss den Flug für den zweiten Mechaniker bezahlen, und mein Motorrad kann ich wegen des späten November-Termins auch noch nicht verkaufen. Es ist ein bisschen verrückt, auf die andere Seite der Welt zu gehen. Sie können das mit der Grand-Prix-Serie probieren. Um ehrlich zu sein, kann ich mir das nicht leisten. Ich muss Geld nehmen, das ich nicht habe. Es wäre besser für mich, das Geld zu nehmen, um mich auf die neue Saison vorzubereiten oder mir einen neuen Motor zu kaufen. Das würde mich einen Schritt weiterbringen. Nun muss ich es dafür ausgeben. Aber ich muss damit leben.

U21-Weltmeister zu werden scheint eine teure Angelegenheit zu sein, bei sieben Rennen insgesamt?

Ja, es ist zu viel. Sieben Runden zu fahren ist bereits sehr teuer. Ich darf mich aber nicht beschweren. Wir sind nur die Young Guns.

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