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Sprungbrett in den GT-Sport: Der neue Audi TT Cup

Von Oliver Runschke
Der Markenpokal-Audi und Markus Winkelhock

Der Markenpokal-Audi und Markus Winkelhock

Details und Hintergründe zum neuen Audi TT Cup: Attraktiver Markenpokal mit Perspektive auf ein GT3-Cockpit bei Audi.

Audi scheint mit dem neuen TT cup ein regelrechter Coup zu gelingen. Beim neuen GT-Markenpokal, der ab 2015 ausgetragen wird, dürften die Ingolstädter in den kommenden Wochen von Interessierten überrannt werden. Zu einem zumindest für Motorsport-Verhältnisse Schnäppchenpreis winkt auf einer guten Veranstaltungsbühne die Perspektive im GT-Programm von Audi unterzukommen – es gibt wahrlich schlechtere Optionen.

Audi setzt beim TT Cup auf ein Konzept, das sich bereits in anderen Markenpokal-Serien bewährt hat: Die quattro GmbH bereitet alle 24 Autos vor und setzt sie auch ein. «Das garantiert absolute Chancengleichheit», sagt Rolf Michl, verantwortlich bei der quattro GmbH für den Audi Sport TT Cup. «Die Teilnehmer können sich darauf verlassen, immer in einem perfekt vorbereiteten Rennwagen zu sitzen.» Der Saisonplatz im TT-Cockpit kostet 99.000 Euro zzgl. MwSt. und Sonderleistungen. In der Einschreibegebühr inbegriffen sind die Vorbereitung des Autos und der Renneinsatz, Datenanalysen und Unterstützung beim Setup, ein Mechaniker, VIP Tickets inklusive Zugang zur Audi Lounge im Fahrerlager und Flächen für persönliche Sponsoren auf der Motorhaube des Audi TT cup. Auch um den Transport und die Boxenausstattung müssen sich die Fahrerinnen und Fahrer nicht kümmern: Audi bringt alle Autos zu den Rennveranstaltungen; die Boxen befinden sich in einem zentralen Zelt.

Zwei Stunden Fahrtzeit pro Wochenende 

Bei insgesamt sechs DTM-Veranstaltungen in Deutschland und im benachbarten Ausland ist der Audi Sport TT Cup 2015 dabei. Geplant sind bei jeder Veranstaltung zwei Rennen über je 30 Minuten. Inklusive Freiem Training und Qualifying beträgt die Fahrzeit pro Wochenende mehr als zwei Stunden.

Sechs Autos sind bei allen Rennen für wechselnde Gastfahrer reserviert. Internationale Journalisten, Prominente mit Rennsport-Affinität und Rennfahrer-Legenden aus anderen Rennserien erhalten die Chance, den Audi Sport TT Cup aus der Cockpitperspektive zu erleben und Rennen im Rahmen der DTM zu bestreiten. Für die anderen 18 Cockpits sucht Audi auf www.audi-motorsport.com in Zusammenarbeit mit seinen Importeuren ab sofort Fahrerinnen und Fahrer. «Der Audi Sport TT Cup steht für konsequente Nachwuchsförderung, aber auch Profi-Rennfahrer sind bei uns willkommen», erklärt Rolf Michl. «Unser Ziel ist ein möglichst internationaler und vielseitiger Fahrermix, der spannenden Motorsport garantiert. Die jungen Fahrer sollen sich mit bekannten Größen messen können.»

Markus Winkelhock agiert als Fahrercoach

Die mehrstufige Auswahl der Fahrerinnen und Fahrer erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Audi driving experience – im ersten Schritt am Steuer von TT-Serienmodellen. Die Entscheidung ist für März 2015 geplant, das erste Rennen abhängig vom finalen Kalender der DTM im April oder im Mai. Als Fahrercoach und auch als Test- und Entwicklungsfahrer für den TT ist Markus Winkelhock im Einsatz.

Vor dem ersten Rennen werden alle Fahrerinnen und Fahrer ausreichend Gelegenheit bekommen, sich bei Testfahrten mit den 310 PS starken Audi TT cup vertraut zu machen. Dem Gewinner des Audi Sport TT Cup winkt eine Förderung im GT-Programm von Audi.

Audi TT Cup: Leichtgewicht mit 310 PS

Das Renngerät, der 310 PS starke Audi TT der auf der dritten Generation des Kompaktsportlers basiert, ist dabei brandneu. Die Audi Space Frame-Karosserie aus Aluminium und Stahl ist so leicht, dass sie für den Renneinsatz fast unverändert von der Serienproduktion in Gyor übernommen werden kann. «Wir können sie durch rennsportspezifische Anpassungen um weitere 20 Kilogramm erleichtern», sagt Detlef Schmidt, Technischer Projektleiter für den Audi TT cup. Die Außenhaut des neuen Rennsportwagens besteht aus Aluminium und Kohlefaser. Auch das sorgt dafür, dass der Audi TT cup mit 1.125 Kilogramm ein Leichtgewicht und überaus agil ist.

Der 310 PS starke Zweiliter-Vierzylinder-TFSI stammt nahezu unverändert aus der Serie. Lediglich die Entlüftung des Kurbelgehäuses wurde für die im Rennsport typischen höheren Fliehkräfte angepasst. Mittels einer sogenannten Push-to-Pass-Funktion lässt sich die Motorleistung per Knopfdruck am Lenkrad für Überholvorgänge kurzfristig um 30 PS steigern. Eine blaue Lampe in der Windschutzscheibe zeigt das Aktivieren der Zusatzleistung an. LEDs in der Heckscheibe signalisieren Konkurrenten und Zuschauern, wie oft der Fahrer die Mehrleistung noch abrufen kann. Die Zahl der Abrufe wird im Reglement definiert. Der Antrieb auf die Vorderräder erfolgt über ein Direktschaltgetriebe mit Doppelkupplung. Bedienen lässt sich die speziell für den Renneinsatz abgestimmte Sechsgang S tronic über Wippen am Lenkrad. Entsprechend verfügt der Audi TT cup nur über zwei Pedale für Gas und Bremse.

Sicherheitssitz auf dem Audi R8 LMS ultra

Ein aktives elektro-hydraulisches Haldex-Sperrdifferenzial sorgt für optimale Traktion an der Vorderachse. Es kann vom Cockpit aus elektronisch verstellt werden. Drei verschiedene Einstellungen stehen zur Wahl. Wie bei Audi-Rennsportwagen üblich steuert der Pilot die wichtigsten Funktionen über Knöpfe am Lenkrad. Der Audi PS1 Sicherheitssitz stammt aus dem Audi R8 LMS ultra. Das Feuerlöschsystem hat Audi ursprünglich für seine Le-Mans-Prototypen entwickelt. Für Abtrieb an der Vorderachse sorgt ein grosser Frontsplitter, für den Ausgleich an der Hinterachse ein weit nach hinten ragender Heckflügel.

Die Entwicklung des Audi TT cup begann im Juni 2014, der Roll-out erfolgte Anfang Oktober auf der spanischen Rennstrecke von Castellolí. Bis zum ersten Renneinsatz im Frühjahr 2015 wird der TT das für alle neuen Audi-Rennsportwagen typische intensive Testprogramm auf verschiedenen europäischen Rennstrecken durchlaufen – inklusive einer 30-Stunden-Dauererprobung. Ab Ende Januar beginnt der Aufbau der Einsatzautos.

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