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Krummenacher: Bei positivem Test ist die WM ruiniert

Von Ivo Schützbach
Krummi (li.) mit seinem Crew-Chief Manuel Cappelletti

Krummi (li.) mit seinem Crew-Chief Manuel Cappelletti

Das erste Supersport-Rennen in Australien beendete Weltmeister Randy Krummenacher (MV Agusta) im Kiesbett. Für den Neustart nach Corona macht sich der Schweizer große Sorgen.

Den Saisonstart auf Phillip Island dominierten Andrea Locatelli (Bardahl Evan Bros Yamaha) und Weltmeister Randy Krummenacher aus dem Werksteam von MV Agusta. Doch während der Italiener das Rennen am 1. März gewann, pfefferte Krummi seine F3 bereits in der ersten Kurve ins Kiesbett.

Anfang August soll die Weltmeisterschaft in Jerez weitergehen, Promoter Dorna hofft auf noch mindestens sieben Events in diesem Jahr. Mit einer verkürzten Serie wird die Nullrunde in Australien für Krummenacher zu einem noch größeren Nachteil. Der Schweizer ortet außerdem weitere Probleme für den Neustart.

«Was passiert, wenn ich vor einem Rennen positiv auf Corona getestet werde», überlegte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wie soll ich das allen erklären? Ich kann dann nicht am Rennen teilnehmen, die Sponsoren haben aber alle bezahlt. Mir ginge es zwar super, ich wäre aber positiv getestet und dürfte deshalb nicht fahren.»

Finden Rennen an aufeinanderfolgenden Wochenenden statt, verpasst ein positiv getesteter Fahrer womöglich zwei oder sogar drei Events. «Das ist krass, wenn es so her geht», betonte Krummi. «Es ist schwierig, sich darüber eine Meinung zu bilden. Ich finde es verrückt, dass wir unter solchen Umständen eine Weltmeisterschaft fahren müssen. Sobald du positiv bist, ist es vorbei. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich großzügige Sponsoren habe, die mir etwas Luft gelassen haben in dieser schwierigen Zeit. Aber ich habe auch Ausrüsterverträge, laut denen ich eine Mindestanzahl Rennen fahren muss, sonst geht nichts. Jetzt steht alles auf der Kippe. Klar, es ist für alle das Gleiche, die Umstände sind aber überhaupt nicht schön.»

Plädierst du für die Absage der Weltmeisterschaft 2020? «Ich bin kein Experte und auch nicht die Dorna», unterstrich der 30-Jährige. «Ich kann die Risiken nicht kalkulieren, ich bin nur Rennfahrer. Ich gebe nie auf – sind nur vier Rennen, dann will ich die fahren, das ist ganz klar. Wenn schon so wenige Events sind, dann sollte auch die Supersport-Klasse zwei Rennen pro Wochenende fahren. Ich werde akzeptieren, was auf mich zukommt. Wenn mir jetzt aber einer sagt, dass ich das so die nächsten fünf Jahre machen muss, dann kann ich nicht sagen, dass ich in fünf Jahren noch Rennfahrer bin.»

Provisorischer Superbike-Kalender 2020, Stand 4. Juni:

31.7.–2.8. Jerez/Spanien
7.–9.8. Portimao/Portugal
28.–30.8. Aragon/Spanien
18.–20.9. Barcelona/Spanien
2.–4.10. Magny-Cours/Frankreich
9.–11.10. San Juan/Argentinien
6.–8.11. Misano/Italien

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