MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Niki Tuuli nach Horror-Crash: «Ab jetzt mit Köpfchen»

Von Ivo Schützbach
Niki Tuuli muss im ersten Supersport-WM-Rennen am Samstag in Estoril aus der Boxengasse starten. SPEEDWEEK.com erklärte der MV-Agusta-Pilot, wie es zu der Karambolage mit Jules Cluzel in Aragon kommen konnte.

Jules Cluzel führte den Supersport-Auftakt in Aragon am vergangenen Wochenende auf seiner GMT94-Yamaha bis zur siebten Runde an, als er beim Anbremsen auf Kurve 12 von MV-Agusta-Pilot Niki Tuuli abgeräumt wurde. Während Cluzel ohne größere Verletzung davon kam, wurde der Finne mit Gehirnerschütterung und Nackenschmerzen ins Krankenhaus nach Alcaniz gebracht und musste die Nacht von Samstag auf Sonntag zur Beobachtung dort verbringen.

Tuuli wurde vom FIM WorldSBK Stewards Panel gemäß Artikel 1.21.2 des Sportgesetzes als Sturzverursacher identifiziert und muss deswegen im ersten Rennen in Estoril am heutigen Samstag aus der Boxengasse starten. Er darf erst losfahren, wenn der letzte Fahrer in Kurve 1 einbiegt und muss sich bis zum Ende der Boxengasse an die vorgeschriebenen 60 km/h halten.

«Das kostet uns 40 sec, da kann er gleich an der Box bleiben», ärgerte sich MV-Agusta-Teamchef Andrea Quadranti. «Weshalb bekommt Gerloff für sein Manöver gegen Rea einen Long-lap-Penalty und wir das? Es wird mit verschiedenem Maß gemessen.»

Tuuli klagt nach seinem Aragon-Sturz weiterhin über Nackenschmerzen, ein erneuter Sturz am Freitag in FP1 verbesserte die Situation des 25-Jährigen nicht. Natürlich hat er sich die vergangenen Tage auch intensiv mit dem Sturz beschäftigt und weshalb er Cluzel aufs Hinterrad fuhr.

«Wir haben keine andere Bremsperformance, bremsen aber anders», erklärte Tuuli beim Treffen mit SPEEDWEEK.com im Fahrerlager von Estoril. «Wir müssen mit unseren Bremsen anders verzögern, als man das auf der Yamaha und Kawasaki macht. So kam es zu dem Unfall. Ich habe auch mit Christophe Guyot von GMT94 darüber geredet. Nie zuvor habe ich darüber nachgedacht, weil ich im Training nie einem hinterherfuhr. Jetzt weiß ich das und werde in den Bremszonen daran denken, dass ich nicht so bremsen kann, wie wenn ich alleine fahre. Wenn du ein bisschen mit Köpfchen fährst, ist das nicht so schwierig. Aber klar, es wird immer Situationen geben, in denen das schwierig ist. Wir haben in Aragon auch gesehen, dass eine Yamaha der anderen hinten drauf fuhr, und das hatte nichts mit den Bremsen zu tun. Ich werde in Zukunft achtgeben und werde an Stellen überholen, an denen ich mir sicher bin, dass es geht. Und ich muss meinen Bremsstil etwas ändern.»

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