MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Kawasaki braucht neue Nummer 1: De Rosa bleibt treu

Von Ivo Schützbach
Nach dem Aufstieg in die Superbike-WM von Philipp Öttl braucht Kawasaki für die Supersport-Kategorie ein neues Aushängeschild. Mandalika-Sieger Raffaele De Rosa wird seinen Vertrag mit dem Orelac-Team verlängern.

Raffaele De Rosa ist schon lange im Rennsport-Geschäft. Seit 2003 fährt der Italiener in internationalen Serien, seit 2012 ist das Paddock der seriennahen Weltmeisterschaft sein Wirkungskreis. Mit dem Gewinn der Superstock-1000-EM 2016 mit Althea BMW feierte der inzwischen 34-Jährige seinen größten Erfolg.

De Rosa fuhr auch 26 Rennen in der Superbike- und 90 in der Supersport-WM. Nach fünf zweiten Plätzen in der 600er-Serie gelang dem Mann aus Neapel im vorletzten Rennen der Supersport-WM 2021 auf dem neuen Mandalika Circuit in Indonesien endlich der erste Sieg in einer Weltmeisterschaft.

De Rosa erlöste nicht nur sich selbst, sondern auch sein Orelac-Team und Kawasaki. Die spanische Truppe hatte noch nie einen Sieg errungen und für Kawasaki war es der erste Triumph in der mittleren Hubraumkategorie seit Lucas Mahias in Estoril im Oktober 2020. Den letzten WM-Titel in dieser Klasse eroberte Kenan Sofuoglu 2016.

Bester Kawasaki-Fahrer 2021 war der Deutsche Philipp Öttl, der mit sieben Podestplätzen und 252 Punkten WM-Fünfter wurde. Can Öncü (182 Punkte) wurde Gesamtsechster, De Rosa (173) -siebter.

Öttl hat für 2022 und 2023 einen Vertrag mit dem Team Go Eleven Ducati für die Superbike-WM unterschrieben, Kawasaki braucht ein neues Aushängeschild für die mittlere Klasse. Offiziell bestätigt ist es noch nicht, doch De Rosa wird mit Orelac weitermachen. Puccetti Kawasaki hat neben Can Öncü den Italiener Yari Montella verpflichtet.

Bei De Rosa ist es wie mit einem guten Wein: Er wird mit dem Alter besser. Absehbar war das nach dem Winter von 2020 auf 2021 nicht, Raffaele hat bis heute mit Schulterproblemen zu kämpfen und nur einen begrenzten Bewegungsumfang zur Verfügung. «Wäre die WM wie normal im Februar losgegangen, hätte ich nicht fahren können», unterstrich «Raffa» im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich war seit November 2020 verletzt und wusste nicht, ob ich überhaupt noch mal Rennen fahren kann. Alle fünf Bänder in meiner Schulter waren gerissen, außerdem der Bizeps-Muskel verletzt. Für die Rehabilitationszeit war es gut, dass ich ein Ziel hatte, ich wollte zurückkommen.»

De Rosa und das Orelac-Team sagten bereits im November, dass sie zusammen weitermachen wollen. «Sie müssen etwas ihre Mentalität ändern», verlangt der Lombok-Sieger. «Die Spanier sind teilweise zu entspannt. Aber Teamchef Jose Calero ist der beste Mensch, den ich je im Fahrerlager getroffen habe, ein echter Gentleman. Wir haben alles in der Box, wenn wir etwas brauchen, kauft er es. Aber wir müssen mehr testen und auch beim Personal aufstocken. Und wir müssen das Motorrad auch während der Saison verbessern. 2021 haben wir mit dem gleichen Bike beendet, mit dem wir begonnen haben.»

Fahrer und Teams Supersport-WM 2022:

Kallio Yamaha: Patrick Hobelsberger (D), Vugrinec? Hendra Pratama?

Bardahl Evan Bros Yamaha: Peter Sebestyen (H), Lorenzo Baldassarri (I)

Ten Kate Yamaha: Dominique Aegerter (CH), Leonardo Taccini (I)

VFT Yamaha: Marcel Brenner (CH)

EAB Yamaha:
Glenn van Straalen (NL)

GMT94 Yamaha: Jules Cluzel (F), Valentine Debise (F)

MS Yamaha: Unai Orradre (E), Ondrej Vostatek (CZ)

MV Agusta Reparto Corse:
Bahattin Sofuoglu (TR), Niki Tuuli (FIN)

Aruba.it Ducati: Nicolò Bulega (I)

Barni Ducati: Oliver Bayliss (AUS)

CM Ducati: Maximilian Kofler (A)

AltoGo Ducati: Luca Ottaviani (I)

Althea Ducati: Federico Caricasulo (I)

Dynavolt Triumph: Manzi? Soomer? Paasch?

MTM Kawasaki: Adrian Huertas (E)

Puccetti Kawasaki: Can Öncü (TR), Yari Montella (I)

Motozoo Kawasaki: Jeffrey Buis (NL), Ben Currie (AUS)

Prodina Kawasaki: Tom Booth-Amos (GB)

Orelac Kawasaki: Raffaele De Rosa (I)

FETT = bestätigt


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